Ballhof
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Ballhofplatz 5
- Objekttyp
- Saalbau
- Baujahr
- 1649
- bis
- 1938
- Personen
- Täntzel, Johann Georg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30733138
- Objekt-Nr.
- 43
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger, traufständiger Bau mit fensterlosem, massivem, werksteinverkleidetem Sockelgeschoss und weit vorkragendem, reich durchfenstertem Obergeschoss in Fachwerk unter steilem Walmdach. Innen offener Dachstuhl und umlaufende Galerie. Unter Herzog Georg Wilhelm als Saalbau für Ballspiele1649 errichtet, seit Mitte 18. Jh. auch als Theater genutzt, 1779/80 Erneuerung und Umbau durch J.G. Täntzel; 1936-37 Herausstellung des Baus durch Abbruch der davorliegenden Bauten, 1938 durch Wolfram von Erffa Einfassung des Platzes unter Einbeziehung der Nachbarbebauung und Ergänzung des Ballhofs mit HJ- und BDM-Heim mit Fachwerk abgebrochener Häuser zu einem Ensemble; heute Theater.
- Denkmalbegründung
- Der Ballhof, den Herzog Georg Wilhelm 1649 als Saalbau für Ballspiele auf dem ehemaligen St.-Gallen-Hof (herzgl. Meierhof) errichten ließ und der heute als Spielstätte des Niedersächsischen Staatstheaters dient, bildet heute den südöstlichen Ablschluss des Ballhofplatzes. In einer Vorform des heutigen Tennis wurden damals Bälle per Bande über die Mauern gespielt: daraus erklärt sich die Form des Gebäudes mit den fensterlosen Bruchsteinmauern im Erdgeschoss, der umlaufenden Galerie mit Lichtöffnungen und dem offenen Dachstuhl mit dem mächtigen Walmdach. Das Gebäude entstand, ohne die Einwilligung der Grundstückseigentümer eingeholt zu haben, wodurch es eines der wenigen baulichen Zeugnisse darstellt, die die Altstadt durch die Erhebung Hannovers zur Residenz 1636 veränderten. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts bereits für Theaterzwecke genutzt, wurde das Gebäude 1779/ 80 durch den Hofmaurermeister und -steinhauer Johann Georg Täntzel (1755-1815) umgebaut und danach als eine Art bürgerliches Vereinshaus genutzt. Ursprünglich war der Saalbau tief im Block eingebaut ohne Schaufassade aus Ziegel- und Bruchsteinmauerwerk. 1936/37 wurden die davorliegenden Häuser zur Anlage des heutigen Vorplatzes abgebrochen.1938 wurde der Platz durch Wolfram von Erffa eingefasst und der Ballhof baulich durch HJ- und BDM-Heim ergänzt. Der Ballhof in der Mitte diente als Festsaal und ist mit neuer Muschelkalkfassade verblendet worden. Mit den rechtwinklig gestellten, gut angepassten Nachbarhäusern (Bahnhofstraße 5, Neubau um 1939) wurde wurde der Ballhof zu einem Baukomplex umgestaltet, in dem auch das Spitta-Haus einbezogen war. An der Erhaltung des heute als Theater genutzten, ehemaligen Ballhofes Ballhofplatz 5 in Hannover besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte als beispielhaft ausgeprägter Bautyp mit baulichen Veränderungen vom 17. bis 20. Jahrhundert sowie Zeugnis- und Schauwert für die Bau-, Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, als Werk des regional bekannten Architekten Johann Georg Täntzel sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung als prägendes Element des räumlichen Gefüges eines Platzes mit Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30590754 | Wohnhäuser | Ballhofplatz
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 1 10.1: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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