Wohn-/Geschäftshaus

Beschreibung: Giebelständiger, zweigeschossiger Putzbau mit Zwischen- und Speichergeschoss unter Satteldach mit Durchfahrtüberbauung. Den breitgelagerten, achtachsigen Bau bekrönen zwei Schaugiebel mit rundbogigen Aufsätzen, einem niedrigerem über der zweiachsigen Durchfahrtbebauung. Die Fassaden des Erd- und Obergeschosses mit Putzdekorelementen an Fenster, Tür- und Torrahmung und den Gesimsen. Das Zwischengeschoss und der geschweifte Giebelaufbau mit Segmentbogenöffnungen ist steinsichtig mit vertikaler Betonung durch gequaderte Lisenen. Rückwärtig in Fachwerk aufgeführt und der auf der südlichen Traufseite über Knaggen vorkragende Speicherstock mit Aufzugserker in Fachwerk mit paarigen Fußbändern in den Brüstungsgefachen. Im Inneren Reste einer Rankenmalerei des 16. Jahrhunderts im Zwischengeschoss. Dreischiffige, tonnengewölbte Kelleranlage über die gesamte Hausbreite. Nach Osten schließt ein massiver Seitenflügelbau des 16. Jahrhunderts an. Errichtet Kernbau 1548 (d). Durchfahrtüberbauung 1660 (d). Umbauten Beginn 19. Jahrhundert mit Begradigung des ursprünglich siebenteiligen Staffelgiebels. Umbau 1882 und Neustrukturierung der Fassade. 1910 Giebelneubau als Schweifgiebel durch den Architekten Hermann Matthies. Sanierung 1999/2000.

Denkmalbegründung: Das ehemalige, mehrfach neu strukturierte und neu dekorierte Dielenhaus, das in seinem Kernbau aus dem 16. Jahrhundert überkommen ist, präsentiert sich in seinem Erscheinungsbild durch zeittypische Umbauten des Klassizismus und der Neorenaissance des 19. Jahrhunderts und einer neobarocken Formensprache des beginnenden 20. Jahrhunderts. Das Gebäude ist Teil einer ehemals ausgedehnten Hausstätte, deren Besitzerfolge bis 1426 belegt ist und zwischen 1526 und dem 17. Jahrhundert als Brauhaus geführt wurde, im 18. Jahrhundert war es in Besitz von zwei Senatoren und bis ins 20. Jahrhundert wurde es von Spediteuren und Kaufleuten genutzt. An der Erhaltung des Gebäudes Am Berge 39 besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen, wegen des Zeugnis- und Schauwerts für die Orts-, Bau- und Kunstgeschichte mit künstlerischer Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltäglicher künstlerischer Gestaltwerte sowie durch beispielhafte Ausprägung eines Gebäudetypus und darüber hinaus als straßenbildprägendes Giebelhaus als Teil der Altstadt von Lüneburg ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne: Objektbeschreibung