St. Nikolai

Altar von Hans Snitker um 1440 (2023)

Mittelschiff (2023)

Ansicht von Nordwesten (2023)

Ansicht von Nordwesten (2023)

Ansicht von Westen (2023)

Ansicht von Osten (2023)
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Bei der St. Nikolaikirche 4
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1407
- bis
- 1895
- Personen
- Kampf, Richard
Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30650106
- Objekt-Nr.
- 10
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Backsteinbau als Pfeilerbasilika ohne Querschiff bestehend aus einem vierjochigen Langhaus mit Chorjoch und abschließendem 3/6-Schluss; Umgang mit drei Kapellen über sechseckigem Grundriss. Dreischiffiges Langhaus mit niedrigen Kapellen und Emporen. Sehr hohes Mittelschiff mit zweigeschossigem Aufbau und mit achtstrahligem Sterngewölbe. Außengliederung durch offenes Strebewerk, dreibahnige Spitzbogenfenster durch Maßwerkfries. Krypta unterhalb des Chores über sechseckigem Grundriss mit rundem Mittelpfeiler und Sterngewölbe. Turmbau über quadratischem Grundriss mit flankierenden Türmchen und oktogonalem Helm mit Giebelkranz. Geschosstrennende kleeblattbogige Friese und spitzbogiges Stufenportal unter einem Treppengiebel, hinterfangen von fünf spitzbogigen Blenden. Ausstattung: Hochaltar des 15. Jahrhunderts mit Schnitzwerk von Hans Snitker d. Ä., Lüneburg, mit Malereien von Hans Bornemann, Hamburg; Taufbecken aus der Zeit um 1325 von Meister Ulricus, Lüneburg; Heiligenthaler Altar mit Schnitzwerk von um 1425, geschaffen von Hermen Snitker, mit Tafelbildern von Hans Bornemann, Hamburg, der Zeit um 1445. Errichtet anstelle einer Kapelle ab 1407, geweiht 1409. Ab 1845 umfassende, das heutige Erscheinungsbild bestimmende Sanierungen wegen Baufälligkeit: 1845-1853 erneuerte Stadtbaumeister Heinrich Holste v.a. das Außenmauerwerk; 1864-1872 war Conrad Wilhelm Hase zuständig v.a. für das offene Strebewerk und den Innenraum sowie für den Beginn des Turmneubaus, welcher 1894/1895 vollendet wurde durch Stadtbaumeister Richard Wilhelm Kampf, Turmweihe 1895.
- Denkmalbegründung
- Die St. Nikolai Kirche im Hafenviertel der nordöstlichen Altstadt von Lüneburg steht auf einem kleinen Platz mit dreieckiger Ausdehnung zwischen den Straßenläufen Lüner Straße und Bei der St. Nikolaikirche. Durch ihren 98 Meter hohen Turm von 1895 bestimmt sie maßgeblich das Straßen- und Ortsbild. Die Kirche St. Nikolai wurde 1407 durch den Rat der Stadt gegründet und auf einem zum Teil vom Scharnebecker Zisterzienserkloster erworbenem Terrain unweit von Rathaus und Markt errichtet und vom Klosterhof nur durch eine schmale Gasse getrennt. Die Gründung des dritten (und damit jüngsten) großen Kirchenbaus durch die Stadt ist als Emanzipation vom landesherrlichen und bischöflichen Einfluss zu verstehen. An der Ausstattung waren vor allem die Gilden der Schiffer und Salztonnenböttcher beteiligt, wodurch auch der Name Schifferkirche gebräuchlich war. In der St. Nikolaikirche fand 1532 der erste evangelische Gottesdienst Lüneburgs statt. Vorbild war wohl die St. Marienkirche in Lübeck. Als ungewöhnlich gilt das Sterngewölbe des Mittelschiffs. Der ursprüngliche, 1460 begonnene Turmbau blieb unvollendet und wurde 1830 abgetragen, 1856 wurde die Kirche gar wegen Einsturzgefahr geschlossen. Ab 1864 begann die Restaurierung unter den Architekten H. Holste, C.W. Hase und R. Kampf. Die ursprüngliche Ausstattung der Nikolaikirche ist nicht erhalten, im Kirchenraum befinden sich aber zahlreiche Kunstwerke aus anderen Gebäuden und Kirchen Lüneburgs wie der 1861 abgebrochenen Lambertikirche und der ehemaligen Heiligenthaler Klosterkirche. An der Erhaltung der St. Nikolai Kirche besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie durch ihre beispielhafte Ausprägung eines Stils und Gebäudetypus als spätgotischer Backsteinbau im Hanseraum wie auch als neugotische Kirchenrestaurierung des 19. Jahrhunderts ein öffentliches Interesse. Bau und heutige Ausstattung bedingen zudem einen künstlerischen Wert, der sowohl in den nicht alltäglichen Gestaltwerten als auch in der Innenraumgestaltung begründet liegt. Darüber hinaus ist der Kirchenbau von deutlicher städtebaulicher Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Ortsbild wegen seiner monumentalen Wirkung durch die enge räumliche Einbindung in die Straßen der Altstadt von Lüneburg.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb

Altar von Hans Snitker um 1440 (2023)

Mittelschiff (2023)

Ansicht von Nordwesten (2023)

Ansicht von Nordwesten (2023)

Ansicht von Westen (2023)

Ansicht von Osten (2023)