Abtswasserkunst
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Bei der Abtsmühle 2
- Objekttyp
- Wasserturm
- Baujahr
- 1530
- bis
- 1531
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30650001
- Objekt-Nr.
- 6
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Freistehender, fünfgeschossiger, sich nach oben verjüngender Backsteinbau über rechteckigem Grundriss unter Halbwalmdach in roter Hohlpfannendeckung. Die Giebeltrapeze sind in Fachwerk mit Backsteinausfachung ausgeführt. Die Mauerflächen, teilweise mit unterschiedlich hohen Strebepfeilervorlagen verstärkt, sind unterbrochen durch unregelmäßig angeordnete Fensteröffnungen und bestückt mit unterschiedlich geformten Mauerankern. Unterhalb der Traufe spitzbogiger Ziegelfries mit abschließendem Viertelstab, darunter an den Ecken der Nordost- und Nordwestseite eingetiefte Wappenschilde. In der Südwestseite verläuft oberhalb des dritten Obergeschosses ein taustabgerahmter Fischgrätfries. Darunter im Erdgeschoss ein korbbogiger, kreuzrippengewölbter Durchgang von zwei Jochen und mit vier Konsolenköpfen. Über dem Durchgang und dem danebenliegenden, spitzbogigen Eingang ist ein taustabgerahmter Putzfries mit drei Taustabtondi angebracht, der linke zeigt das Wappen der Bierbrauer, das mittlere und rechte Feld sind mit Inschriften und Baudaten versehen. Errichtet 1551. Erneuerung mit Strebepfeilern 1632/1634 (i). Umbau mit Durchgangsbebauung 1903/1904 (i). Erneuerung und Umnutzung 1999 als Hotelbetrieb.
- Denkmalbegründung
- Der als Wasserkunst bezeichnete Wasserturm am historischen Binnenhafen und westlichen Ufer der Ilmenau zählt zu den ältesten Gebäuden dieser Art in Deutschland. Durch die Nähe zur ursprünglich Niedermühle, die durch die Schenkung Heinrich des Löwen 1147 an den Abt des St. Michaeliskloster als Abtsmühle bezeichnet wurde, entstand der Name Abtswasserkunst. Die Lüneburger Brauer, die ihre Brauhäuser mit Frischwasser der Ilmenau versorgen wollten, organisierten sich 1530 zur „Gesellschaft der Abtswasserkunst“ und schlossen mit dem Kloster St. Michaelis einen Vertrag zum Bau eines Wasserspeichers auf dem klostereigenen Gelände. Das Bauprojekt umfasste die Erneuerung des Stauwerks und die Anlage von hölzernen Wasserleitungen und diente schließlich zur Wasserversorgung der ganzen Stadt. Der 1550 begonnene und 1551 fertiggestellte Turm erhielt wohl infolge des schlechten Baugrundes am Wasser zwischen 1632 und 1634 Verstärkung durch Strebepfeilervorlagen. Die Schöpfwerktechnik wurde 1837 durch ein Pumpwerk erneuert. Von 1899 bis zur Stilllegung 1962 diente der Turm zu Brauchwasserlieferung und seit 1918 zur Erzeugung von Elektrizität. An der Erhaltung des Gebäudes Bei der Abtsmühle 2 besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und für Wirtschafts- und Technikgeschichte sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als Anlage von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild und darüber hinaus als Teil der Altstadt von Lüneburg ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30598911 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Lüneburg
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
https://www.inschriften.net/suchergebnis.html?tx_hisodat_search%5BsearchMode%5D=10&tx_hisodat_search%5Bquery%5D=searchstrings%3A10%3B1%3Bbei%20der%20Abtsm%C3%BChle%3B0&tx_hisodat_search%5BitemsPerPage%5D=10&tx_hisodat_search%5BorderBy%5D=70&tx_hisodat_search%5BascDesc%5D=10&tx_hisodat_search%5Bsource%5D=25661&tx_hisodat_search%5Baction%5D=searchdetails&tx_hisodat_search%5Bcontroller%5D=Sources&cHash=e6ddcc7e98f088f0436b4266963271e9
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
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