Siedlung
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Schöningen, Stadt
- Gemarkung
- Esbeck
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Esbeck 6
- Objekttyp
- Siedlung
- Denkmalstatus
- Archäologische Fundstelle
- Im Denkmalverzeichnis
- Nein
- Objekt-ID
- 28989914
- Objekt-Nr.
- 6
- Fachbereich
- Archäologie
- Denkmalthema
- Bronzezeitliche-Siedlungen
- Beschreibung
- Im Rahmen der Geländearbeiten im Vorfeld des Braunkohlentagebaus bei Schöningen wurden über Jahrzehnte begleitend archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Mit Beginn der 1980er Jahre und der Einrichtung eines Schwerpunktes in der Denkmalpflege (ASHB am NLD) erfolgte eine deutliche Intensivierung der Arbeiten. Bereits kurze Zeit nach Schwerpunktbeginn konnte durch Hartmut Thieme und Reinhard Maier ein Aunjetitzer Siedlungskomplex mit zwei Hausbefunden und drei Gräbern dokumentiert werden. Haus I, ein Pfostenbau mit Mittelpfostenreihe, hatte eine Länge von ca. 27,5 m und eine Breite von ca. 6 m. Im Westen bildet eine gerade Pfostenreihe, im Osten dagegen eine konvexe Pfostenanordnung den Abschluss des Hausgrundrisses. Es handelt sich also um einen langrechteckigen zweischiffigen Pfostenbau, dessen Schmalseite „apsisartig“ nach außen gebogen war. Auffällig ist der weite Abstand zwischen den Firstpfosten (ca. 3,5 m bis 5,5 m) gegenüber einer viel engeren Pfostenstellung bei den Wandpfosten (von Dokumentationslücken abgesehen ca. 0,3 m bis 0,5 m. Im Innenraum finden sich außer den Firstposten weitere Pfosten, vor allem in der Nordhälfte. Bemerkenswert ist das Vorhandensein von zwei zusätzlichen Innenpfosten im Westen des Hauses zwischen dem westlichsten Mittelpfosten und der nördlichen und der südlichen Außenpfostenreihe. Das Haus II liegt nach Südwesten leicht versetzt in einem Abstand von knapp 5 m. Bei diesem Bau konnte nur der zweischiffige Mittelteil mit zwei Firstpfosten auf einer Länge von ca. 9 m nachgewiesen werden. Die Breite des Gebäudes ist etwas größer als Haus I und liegt bei 6,5–7 m. Datierungshinweise gaben jeweils in unmittelbarer Nähe liegende einfache Grubenbefunde, die Aunjetitzer Keramik enthielten. Weiterhin wurden in geringer Entfernung zu den beiden Hausgrundrissen drei Gräber aufgedeckt. Eines liegt nordwestlich in ca. 30 m Entfernung und enthielt eine Doppelbestattung von zwei erwachsenen Individuen. Die Gefäßbeigaben sind eindeutig in die Aunjetitzer Kultur zu stellen. In entgegengesetzter Richtung, ca. 30 m von Haus I entfernt fanden sich zwei weitere Körperbestattungen in Hocklage. Beigaben, die eine kulturelle Zuweisung erlauben, fehlen. Die Nord-Süd-Ausrichtung der Bestattungen und die geschlechtsdifferenzierte Orientierung mit dem jeweiligen Blick gen Osten sprechen hier eher für eine Zuordnung zur Glockenbecherkultur.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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