Amelungsburg
- Landkreis
- Hameln-Pyrmont
- Gemeinde
- Hessisch Oldendorf, Stadt
- Gemarkung
- Langenfeld
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Amelungsberg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28951003
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Name: "Amelungsburg. Im NO, O und an der Westspitze befindet sich ein Randwall mit dahinterliegendem Materialgraben, z.T. unter Ausnutzung eines natürlichen Terrassenabsatzes (Br. ca. 2,5 bis zu 4 m) erhalten. H. des Randwalles gegen die Innenseite bis 1,5 m. Wallanlage an der Westspitze ca. 100 m, hier jedoch geringer erhalten. Im N Ansatz des Randwalles ca. 330 m östlich der Westspitze über gestaffeltem Feldabbruch, nach 80 m Versatz der Walllinie zum Hang hin. Fortsetzung des Randwalles entlang des Hanges bis zur Ostspitze, danach scharfe Umbiegung nach SO bis zum Südhang. Insgesamt über 1000 m Randwall erhalten. Am nordwestlichen und am südlichen Hang nur geringe Wallspuren als schwache Terrassenkante erhalten, nach Oppermann bei Forstkultivierungen weitgehend niedergelegt. Alter Torzugang am SO-Ende des Plateaus erhalten: Einbiegendes Wallende östlich, größerer Wallrest westlich des Durchganges, ca. 65 m westlich des rezenten Waldwegdurchbruches. Die Fläche des Burgplateaus beträgt ca. 15 ha. In halber Höhe des Osthanges liegt ein ca. 270 m langer Vorwall mit Graben und altem Durchlass im S. Am Südende wurde die Befestigung zur Hangkante hin nicht weiter geführt bzw. schon früher abgetragen. Der heutige Durchgang ist neuzeitlich. Vorwall ca. 7 m breit und ca. 2 m hoch. Vorgelegter Graben ca. 4 m breit und bis 1 m tief. Die Wall-Graben-Anlage ist gut erhalten. Es sind keine Schriftquellen bekannt, die auf die Amelungsburg bezogen werden können. Es ist plausibel, dass sie im Rahmen der Schlacht von Süntel 782 für die sächsische Verteidigung eine Rolle spielte, doch ist dies durch die Schriftquellen nicht belegbar. Die ursprüngliche Befestigung wurde nach dem 14C-Datum von Knochen in der Wallschüttung um 400 v. Chr. aufgeschüttet. Ihre primäre Nutzung dauerte mindestens bis in die Mitte des 3. Jh. v. Chr. In sächsischer Zeit ist nach den Lesefunden in der Innenfläche die Wallburg reaktiviert worden. Beim gegenwärtigen Forschungsstand sind keine damaligen Erneuerungsmaßnahmen an der Hauptburg bekannt. Ein nach den neueren Grabungen nur einphasiger Vorwall ist nach dem Fund eines Gefäßes in der 2. Hälfte des 8. Jh. bzw. um 800 aufgeschüttet worden. Das Objekt gehört zu den seltenen Anlagen des Weserberglandes, die bereits in vorchristlicher Zeit angelegt wurden.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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