Burg
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Amt Neuhaus
- Gemarkung
- Neuhaus
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28933740
- Objekt-Nr.
- 6
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Von der ehemaligen Niederungsburg sind heute Reste der späteren Ausbauphasen erhalten: Ein Festungsgürtel mit Bastionen um einen Innenhof. Innenfläche ca. 30 x 50 m. Die Breite des Walles beträgt durchschnittlich ca. 20 bis 30 m, im Norden und Westen ist er Bastionsartig verstärkt. Der Zugang erfolgt heute durch eine ca. 10 m breite Öffnung im Südwesten. Höhe des Walles (nach außen) im Osten bis 6 m, im Südwesten ca. 4,5 m. Im Innenraum sind an mehreren Stellen Gebäudereste erhalten. Am Ost-Rand, unmittelbar am Wall, ist eine ca. 4 m hohe Mauer, auf 24 m Länge erhalten. Weitere Mauerreste befinden sich im Südosten des Wallringes und nordwestl. des Eingangs. Außerhalb des Festungsgürtels sind rundum Gräben erhalten, größtenteils wasserführend. Die Burg Neuhaus wird erstmals 1369 erwähnt, als Herzog Erich IV. von Sachsen-Lauenburg das Lauenburger Land mit Darzing und Neuhaus an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg verpfändet, um Gebietsansprüche der Herzöge von Sachsen-Wittenberg abzuwehren. Nach dem Lüneburger Erbfolgekrieg blieb Neuhaus aber endgültig beim Hause Sachsen-Lauenburg. Aus der Vorburg hat sich der Ort Neuhaus entwickelt. Auf der Burg wohnte ein Amtmann. Die erste von mehreren Verpfändungen im 15./16. Jh. erfolgte 1492 an Hans von Bülow, der gleichzeitig Amtmann war. Im Jahr darauf wird sie Hinrich Krüger als Burglehen vergeben; die Krügers sind die einzigen Adeligen, die sie auf diese Weise erhalten. Die Burg diente von 1543 bis 1563 als Witwensitz für Herzogin Katharina, die Witwe von Magnus II. Von 1581 bis 1689 war das Schloss Nebenresidenz der Herzöge von Sachsen-Lauenburg. Um 1600 erfolgte unter Herzog Franz II. der Umbau zu einem Schloss mit Festungsanlage. Im 30jährigen Krieg wurde die Festung mehrfach eingenommen und diente danach nur noch selten als Residenz. Der Küchen- und Kapellenbau wurde als Lager verwendet, das Gebäude verfiel zusehends. 1698 mussten deshalb Turm und Galerie abgerissen werden. 1719 sind dann fast alle weiteren Gebäude wegen Baufälligkeit abgebrochen worden. Das Baumaterial wurde zum Bau des Jagdschlosses Göhrde verwendet. Diese Maßnahmen geschahen schon unter der Ägide des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg, an das Neuhaus nach dem Tode des letzten Herzogs von Sachsen-Launeburg 1689 ging. Die mittelalterliche Baugeschichte der Burg Neuhaus entzieht sich unserer Kenntnis. Um 1600 ersetzte Herzog Franz II. sie durch einen Schlossneubau, zu dem neben dem Wohnhaus mehrere Nebengebäude gehörten. Eine Orangerie war schon 1583 auf dem Wall errichtet worden. 1603 wurde eine Kapelle mittig im Schlosshof errichtet, die nach dem 2. Weltkrieg wieder abgerissen wurde. Die Burg Neuhaus ist auch Objekt der Bau- und Kunstdenkmalpflege.
- Literatur
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- Weiterführende Links
- http://www.burgeninventar.de/specials/374ne.html
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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