Schloß Ritzebüttel
- Landkreis
- Cuxhaven
- Gemeinde
- Cuxhaven, Stadt
- Gemarkung
- Cuxhaven
- Objekttyp
- Befestigung
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 28904495
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Das Schloss Ritzebüttel in Cuxhaven liegt südlich der Südersteinstraße und westlich der Martinskirche. Es besteht aus einem mittelalterlichen Wohnturm aus Backstein mit einem neuzeitlichen Vorbau. Das Schloss ist im Süden, Osten und Westen von einem 5 bis 6 m hohen und 25 m breiten Wall umgeben, dem der 18 m breite, innere Schlossgraben vorgelagert ist. Der äußere Schlossgraben hat eine Breite von 10 m. Die Gesamtanlage hat eine Ausdehnung von 250 x 200 m. Bei verschiedenen Grabungen im Rahmen der Sanierung wurden ab 1985 beim Schloß und beim Torhaus Kleinfunde, Keramik, Glas, Knochen, u.a. geborgen. Um 1340 fand die Errichtung eines rechteckigen, zweigeschossigen Steinbaus aus Backsteinen im Klosterformat (8 x 15 x 30 m) auf einem Fundament aus Feldsteinen und Findlingen in den Ausmaßen 16,20 x 10 m durch die Familie Lappe statt. In der älteren Forschung (u. a. K. Weidemann) wird eine frühere Errichtung um 1300 vermutlich in Bezug auf die Erstnennung der Familie Lappe und Ritzebüttel angenommen, jedoch gibt es bislang keine Belege für einen solchen Bau. Der Name des Schlosses Ritzebüttel erscheint erstmals 1370 (Sudendorf IV, Nr. 50). 1371 wurde die Steenborg als in Ritzebüttel gelegen bezeichnet. Nach der Übernahme Ritzebüttels durch Hamburg 1394 erfolgte der Ausbau des festen Hauses. Eine hölzerne Uferbefestigung konnte dendrochronologisch auf um 1409 datiert werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird die Burg unmittelbar am Mauerwerk von einem etwa 5 m breiten Wassergraben gesichert. Im 16./17. Jahrhundert kam es zur Anlage eines aufwendigen Wall- und Grabensystems um den Turm. Ferner wurde im 17. Jahrhundert ein Torhaus errichtet und spätestens um die Mitte des 17. Jahrhunderts der innere Wassergraben verfüllt. Die Zuschüttung des inneren Wassergrabens wird in einem Zusammenhang mit der Anlage des heute noch erhaltenen großen Walls gesehen, dessen Aufwurf teilweise bereits ins 16. Jahrhundert (andere Datierung: 1. Hälfte 17. Jahrhunderts) datiert wird. 1752-55 wurde der Fachwerkbau durch einen noch heute stehenden Backsteinbau ersetzt. Zwischen 1814/17 und 1821 erfolgten die Niederlegung des Nordabschnitts des inneren Walls und der Abbruch des Torhauses mit Zugbrücke über den inneren Graben. Vermutlich schon im 18., besonders aber um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Außenmauer ausgebessert und erneut 1982/83 saniert. Bei letzterer wurde die Südfassade grundlegend erneuert. Heute werden da Areal als Parkanlage und der Schlossbau als Museum genutzt.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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