Jüdischer Friedhof Halle
- Landkreis
- Holzminden
- Samtgemeinde
- Bodenwerder-Polle [Sg]
- Gemeinde
- Halle [Ldkr.Holzminden]
- Gemarkung
- Halle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Halle
- Adresse
- K 7
- Objekttyp
- Jüdischer Friedhof
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 26806717
- Objekt-Nr.
- 57
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Juedische-Friedhoefe-ohne-Grabsteine
- Jüdische Topographie In der Anfangszeit verfügten die seit 1771 nachweislich in Halle niedergelassenen Juden (Gelderblom 2005, S. 695) über keinen eigenen Begräbnisplatz. Noch 1776 hatte der Schutzjude Meier Alexander, ein Jahr darauf sein zweijähriger Sohn Levi und wiederum ein Jahr später seine Witwe zur Beisetzung nach Kemnade überführt werden müssen. (Gelderblom 2003, S. 213) 1847/48 lässt sich der Friedhof in Halle über das Vermessungsregister der Feldmark Halle erstmals nachweisen. Nach dem Rezess von 1863 befand sich das Gelände im Besitz der Gemeindekasse von Halle. (Gelderblom 2003; S. 191/192) Im November 1938 wurde der jüdische Friedhof geschändet. Die gesamten Grabsteine - es sollen ca. zehn gewesen sein - wurden entfernt und wohl als Einfassung eines Misthaufens weiterverwendet. In den 1960er Jahren ließ der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen einen Gedenkstein auf dem Friedhof errichten. (Gelderblom 2005, S. 698) Literatur Typoskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Bein 2004 Bein, Reinhard: Ewiges Haus. Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig. Braunschweig 2004; zum jüdischen Friedhof: S. 130. Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 76. Gelderblom 2003 Gelderblom, Bernhard: Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle. Von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit. Ein Gedenkbuch. Holzminden 2003; zum jüdischen Friedhof: S. 191/192, 201, 213. Gelderblom 2005 Gelderblom, Bernhard: Halle. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Bd. 1, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Göttingen 2005, S. 695-698; zum jüdischen Friedhof: S. 696, 698.
- Beschreibung
- Jüdischer Begräbnisplatz, nordöstlich von Halle an der Straße nach Dohnsen, in der Feldmark gelegen. Das baumbestandene, abschüssige Gelände grenzt im Süden an einen Bachlauf und ist teilweise mit einem Jägerzaun eingefriedet. Der Zugang zum Friedhof erfolgt von Südwesten über eine Sandsteintreppe und einen Weg aus Sandsteinplatten, der direkt auf einen Gedenkstein zuführt. Der Gedenkstein aus Sandstein (1963) ist mit Davidstern und einer deutschen und hebräischen Inschrift versehen. Der deutsche Text lautet: Den hier Beigesetzten / zur Ehre und Erinnerung / den Lebenden / zur Mahnung "Darob weine ich / mein Auge, ach mein Auge / strömt Tränen herab."
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des 1847/48 erstmals nachweisbaren jüdischen Friedhofs Halle besteht aufgrund seiner historischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse: Als Begräbnisplatz der jüdischen Synagogengemeinde Halle ist er sowohl ein aussagekräftiger Ort der lokalen Geschichte als auch der Sozial-, Kultur- und Religionsgeschichte und der Geschichte der jüdischen Bestattungskultur. Als eines der wenigen Zeugnisse für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Niedersachsen besitzt der Friedhof einen hohen Erinnerungswert. Durch seine Lage in der Feldmark, an der Straße nach Dohnsen, ist er zudem von prägender Bedeutung für das Straßen- bzw. Landschaftsbild.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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