Das Kloster Marienwerder nordwestlich von Hannover

Von Bernd Adam und Birte Rogacki-Thiemann

Nachdem bereits andere in der Region begüterte Grafenfamilien im Umland Hannovers Klöster gegründet hatten – so die Grafen von Hallermund in Loccum, die schwalenbergischen Grafen von Pyrmont in Barsinghausen am Deister und die Grafen von Lamspringe in Marienrode bei Hildesheim – stiftete Graf Konrad von Roden 1196 etwa auf halber Strecke zwischen seiner Burg Lauenrode bei Hannover und der ebenfalls in seinem Besitz befindlichen Stadt Wunstorf, in der sich zudem das bis in karolingische Zeit zurückreichende Stift St. Cosmas und Damian befand, am Ufer des Leineflusses das anfänglich mit Augustinerchorherren besetzte Kloster Marienwerder als Grablege für seine Familie. Die lange immer wieder angenommene ehemalige Lage des Klosters auf einer Insel, die durch das Wort „Werder“ im Namen nahegelegt wird, scheint landschaftlich nicht nachvollziehbar. Tatsächlich dürften die Klosterbauten von Beginn an auf einem erhöhten Uferbereich gelegen haben, der noch immer ablesbar ist.

Konrad ließ die bis heute vorhandene Kirche anlegen – bereits im September 1200 wurde der Bau durch Bischof Thietmar von Minden geweiht. Die Familie von Rhoden stattete das Kloster mit ausreichend Ländereien aus und Konrad wurde 1212 bereits hier beerdigt. Besetzt wurde das Kloster zunächst mit Augustinerchorherren – der Konvent war recht klein: Eine Urkunde aus dem ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts nennt lediglich sieben Geistliche und drei Konversen. Ein wohl aus dem 17. Jahrhundert stammender Inschriftenstein in der Kirche berichtet, die Chorherren seien angesichts einer nicht ihrem geistigen Stand entsprechenden Lebensweise 1216 aus dem Kloster vertrieben worden und statt ihrer Chorfrauen aus dem Stift Obernkirchen hierher berufen worden, was sich mit der urkundlichen Überlieferung in Einklang bringen lässt. Dies geschah spätestens, als Papst Honorius II. das Kloster am 4. April 1219 unter seinen Schutz stellte. Seitdem ist Marienwerder ein Chorfrauen- bzw. heute ein Damenstift. Benachbarte Kirchen wurden Marienwerder unterstellt (Garbsen, Engelbostel, Leveste, Linden, Limmer) und Dörfer geschenkt, sodass der Wohlstand wuchs.

Die erste Kirche von 1200 steckt im heutigen Langhaus und hatte vermutlich einen einfachen Ostschluss, der nicht erhalten ist. Beachtenswert erscheint in diesem Zusammenhang die von der Bauforschung getätigte Beobachtung, dass das Mauerwerk des Langhaus-Obergadens an der Nordseite eine wesentlich ordentlichere, nahezu an die Qualität von Quadermauerwerk heranreichende Struktur zeigt, während alle übrigen Außenwände der Kirche in deutlich unregelmäßigerem Bruchsteinmauerwerk ausgeführt sind. Bemerkenswert ist auch die unterschiedliche Profilierung der Kämpferplatten im Inneren: Im Chor und an der Ostwand des Querhauses setzen sich diese aus Kehle, abgesetztem Wulst und Platte zusammen, während sie an der Westseite des Querhauses und im Schiff mit Schräge und Platte sehr einfach gestaltet sind.  Auch dieser Befund unterstützt die Vermutung, nach der das Kirchenschiff einer früheren Bauphase angehört als Querhaus und Chor. Das Kirchenschiff zeigt spätromanische, schwere rundbogige Arkaden, während Chor und Querhaus bereits frühgotisch gestaltet sind, wofür auch der Grundriss spricht: In der Romanik waren im Grundriss quadratische Querschiffsjoche die Regel, während diejenigen in Marienwerder bereits leicht längsrechteckig ausgeführt sind. Vermutlich wurde bereits mit Einzug der Nonnen um 1219 weiter gebaut und die Kirche um das Querhaus und den heutigen Chor erweitert.

Spätestens 1250 wurde die Kirche auch als Gemeindekirche für die Dörfer Garbsen und Stöcken genutzt, sodass zu diesem Zeitpunkt auch eine Nonnenempore vorhanden gewesen sein muss, die ein üblicher Bestandteil in Kirchen von Frauenklöstern und -stiften ist, da sich die Nonnen bzw. die Chorfrauen während des Gottesdienstes von der Gemeinde absondern mussten. Da zur Unterbringung von Nonnenemporen in vielen Klosterkirchen einer der Querhausarme genutzt wurde, erscheint es durchaus denkbar, dass der heutige, in seiner Mauerwerksstruktur deutlich vom älteren Langhaus abweichende Ostbau mit Querhaus erst im Zusammenhang mit der Umwidmung der Anlage als Frauenstift errichtet wurde. Hinweise auf eine zweite Weihe der Anlage im 13. Jahrhundert mögen ebenfalls als Anzeichen für bauliche Veränderungen im Ostbereich der Kirche anzusehen sein. 

Auffällig ist der Kontrast zwischen den rundbogigen, an der Nordseite vermauerten Seitenschiffsarkaden und den spitzbogigen Gurtbögen und Gewölbekappen. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Einwölbung in Querhaus, Chor und Schiff grundsätzlich einheitlich ausgeführt wurde und damit erst der Bauphase nach Erweiterung der Anlage um das Querhaus entstammt. Die unprofilierten Gurtbögen zeigen einen rechteckigen Querschnitt. Die Vierungspfeiler sind bereits mit Eckvorlagen ausgestattet und somit für die Aufnahme der Gewölbegrate einer Einwölbung vorgesehen. Auch die Zusammenfassung der Obergadenfenster des Kirchenschiffs zu Zweiergruppen spricht dafür, dass bei dessen Errichtung die Anlage von Gewölben bereits vorgesehen war.

Seit etwa 1250 war es Rittern und Bürgern der Stadt Hannover erlaubt, sich in Marienwerder begraben zu lassen. Aus dieser Zeit stammt auch die Kreuzigungsgruppe, die heute auf einem Balken am Choransatz steht und damit vermutlich Teil der Erstausstattung war (1858 war sie aus der Kirche entfernt und zuletzt im Niedersächsischen Landesmuseum untergebracht worden, bis sie 1961 nach Marienwerder zurückkehrte; anfänglich war sie auf dem Hauptaltar aufgestellt).

Für 1272 gibt es eine Nachricht, die auf die Größe der Klostergemeinschaft schließen lässt: Man beschränkte damals den Konvent auf 60 Klosterfrauen, was zugleich impliziert, dass der Andrang deutlich größer war. Was die Gestaltung von Klausur und die Konventsbauten betrifft, weiß man aus dieser frühen Zeit wenig, da es 1335 zu einem großen Feuer kam, das angeblich mit Ausnahme der Kirche die gesamte Klosteranlage vernichtete. Zwar wird allgemein angenommen, dass auch das nördliche Seitenschiff der Kirche in Teilen dem Brand zum Opfer fiel, doch haben sich bei den jüngsten Instandsetzungsarbeiten im Bereich der überkommenen nördlichen Kirchenwand keinerlei Brandspuren finden lassen. Umfangreiche Ergänzungen aus mittelalterlichem Backsteinmauerwerk finden sich dagegen im Ostbereich der Kirche, so dass davon auszugehen ist, dass dieser zusammen mit den Konventsbauten vom Schadensfeuer des Jahres 1335 betroffen war. Auf jeden Fall ist für das Jahr 1338 überliefert, dass der Mindener Bischof in der Kirche einen Marien- und einen Nikolausaltar weihte und bestimmte, dass fortan der auf den 29. Juli folgende Sonntag als Stiftungstag gefeiert werden sollte. Diese Altarweihe dürfte in Zusammenhang mit der Fertigstellung der Kircheninstandsetzung nach dem Brand stehen. Es ist denkbar, dass die ersten, vom Brand zerstörten Konventsbauten – im Gegensatz zu heute – nördlich der Kirche lagen, also abgewandt von der Leine, die im Herbst, Winter und Frühjahr früher regelmäßig wochenlang über die Ufer trat. Hierfür spricht, dass bis heute Anschlusspuren eines Satteldachs an der Nordwand des nördlichen Querschiffarms erkennbar sind und dass es bauliche Spuren einer mittelalterlichen Treppenanlage in der Nordwestecke des Mittelschiffs gibt.

Das Kloster war im Mittelalter reich mit kostbaren Reliquien ausgestattet, zu denen laut einer erhaltenen Handschrift der Zeit um 1700 ein Teil des Rockes und des Haars von Maria, ein Finger von Bartholomäus, ein Zahn der heiligen Barbara und etliche ganze Häupter verschiedener Jungfrauen gehörten. Dies genügte, um Marienwerder zum Ziel zahlreicher Wallfahrten zu machen, wodurch das Kloster erhebliche Einnahmen hatte.

Während man über die nördlich gelegenen Konventsbauten nur spekulieren kann, ist durch eine erhaltene Inschriftentafel an der Westseite überliefert, dass 1476 eine neue, massive, auf Backsteingewölben mit mittlerer Pfeilerreiche aufsitzende Nonnenempore eingebaut wurde, die das gesamte Mittelschiff einnahm und – dafür lassen sich bauliche Spuren nachweisen – über die Südseite erschlossen wurde. Da die Chorfrauen immer direkt aus ihren Wohnbereichen Zugang zur Nonnenempore hatten, muss spätestens zu diesem Zeitpunkt die Klausur an die Südseite der Kirche verlegt worden sein – möglichweise geschah dies auch direkt nach dem Brand von 1335. Das ehemals vorhandene nördliche Seitenschiff wurde nach 1479 abgebrochen, da hier zu diesem Zeitpunkt eine letzte Bestattung (des Marten von Alten) überliefert ist. Dass die Niederlegung des Seitenschiffs erst bei Bauarbeiten im 19. Jahrhundert stattfand, wie bislang immer angenommen, kann aufgrund der überlieferten Klosterpläne und der umfangreichen Bauunterlagen des 19. Jahrhunderts definitiv ausgeschlossen werden.

1538 verließ der letzte katholische Geistliche Marienwerder, bereits 1542 wurde die neue Calenberger Kirchenordnung für das gesamte Fürstentum Calenberg-Göttingen verfasst; dieser folgte eine gründliche Kirchenvisitation vom 17. November 1542 bis zum 30. April 1543, an der auch Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen persönlich teilnahm. Elisabeth (geboren 1510, gest. 1558) war eine Prinzessin aus dem Haus der Hohenzollern und gilt als „Reformationsfürstin“, die zusammen mit dem hessischen Reformator Anton Corvinus die Reformation im heutigen Südniedersachsen durchsetzte. In diesem Zusammenhang wurde dank ihrer Initiative auch die evangelische Umgestaltung der im Lande befindlichen ehemals katholischen Klöster bestimmt. 1544 erfolgte der Erlass einer Hofgerichtsordnung, die auch der Klärung der Rechtsverhältnisse hinsichtlich der Klöster diente. Die evangelischen Klöster samt ihres Grundbesitzes wurden in der Folge nicht säkularisiert, sondern getrennt vom übrigen Staatsvermögen durch eine Behörde verwaltet, die seit 1718 als „Klosterkammer“ bezeichnet wird.

In Marienwerder sind seit 1543 zwei evangelische Prediger nachgewiesen. Die von Herzogin Elisabeth 1542 erlassene Klosterordnung führte Kloster Marienwerder also ebenso wie die übrigen Calenberger Klöster in ein geordnetes Zusammenleben evangelischer Prägung. Auch nach Einführung der Reformation hielten die Stiftsdamen täglich mehrfach gemeinsame Andachten ab, der Landesherr ordnete jedoch die Entfernung der Altäre, Heiligenbilder und Gebrauchsgegenstände des katholischen Ritus an.  Daraufhin kam es auch zur Aufgabe des nicht mehr benötigten Marien- und des Nikolausaltars aus den Nebenapsiden der Kirche. Die Säkularisierung und offizielle Umwandlung von Kloster Marienwerder in ein evangelisches Damenstift erfolgte 1620, also während des Dreißigjährigen Krieges, in dessen Verlauf die Zahl der Bewohnerinnen auch in Marienwerder extrem zurückging: Außer der neu eingesetzten Äbtissin Sophia von Holle (1601-1663) lebten 1628 nur noch drei weitere Stiftsdamen im Kloster und auch diese musste in den folgenden Jahren kriegsbedingt meist in Hannover Schutz suchen.

Die heutigen Klausurbauten stammen alle aus dem Barock: Im Jahre 1687 war das Kloster erneut von einem Schadensfeuer betroffen, wobei die Kirche sowie ein Teil der Konventsgebäude südlich der Kirche beschädigt wurden.  In direkter Folge war die Neuerrichtung des Kirchendachs sowie des westlichen Klosterflügels mit vier Konventualinnenwohnungen notwendig – dieses Datum ist auch dendrochronologisch im Dachwerk des Westflügels belegt.  Dieser war anfänglich zweigeschossig ausgeführt, wobei jeweils zwei Wohnungen im massiven, bis heute erhaltenen Erdgeschoss und zwei weitere in einem in Fachwerkbauweise errichteten Obergeschoss untergebracht waren. Die Leitung und vermutlich auch die Planung der Wiederaufbauarbeiten lag beim hannoverschen Hofbauschreiber Brand Westermann (1646-1716).

An die Südseite der Kirche scheint anfänglich kein Kreuzgang angeschlossen zu haben, da bei Ausschachtungsarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg eine unter die Südwand des nördlichen Kreuzgangflügels reichende Bestattung freigelegt wurde. Der nördliche Kreuzgangflügel dürfte in seinem mittleren Teil ebenfalls von 1687 zu stammen, was sich angesichts der Gestaltung der Sandstein-Fenstereinfassungen und der Bearbeitungsspuren auf deren Oberflächen erschließen lässt.

1702 bis 1703 folgte unter Leitung des Bauverwaltung Georg Sigismund Schmidt der Neubau des eingeschossigen Südflügels mit Wohnungen für zwei Konventualinnen nach einem Entwurf des Proviantverwalters Sudfeld Vick (+1718), wobei man sich hinsichtlich der Gestaltung am bereits bestehenden Westflügel orientierte und lediglich ein leicht variiertes Dekorationsdetail am Fasenauslauf der Fensterlaibungen anwendete. Ein Großteil des verwendeten Nadelholzes wurde bei der Sägemühle in Northeim angekauft und über mehr als 100 Kilometer auf der Leine zur Baustelle geflößt. Wahrscheinlich schloss an den neu errichteten Südflügel im Osten ein alter zweigeschossiger Flügel an, da „ein Fenster uf dem obern Gange am neuen Gebeude uf dem Bohde zu gemauret“ (erhaltene Bauakten) wurde. Es folgte nach einem Entwurf des Celler Hofbaumeisters Johann Caspar Borchmann (um 1660-1736) der Neubau des Ostflügels mit Wohnungen für fünf Konventualinnen ab 1721 sowie an diesen anschließend 1724 bis 1729 unter Leitung des Klosterbaumeisters Berend Wolters nach Plänen des inzwischen pensionierten Borchmann die Errichtung des nach Osten aus der Gesamtanlage herausstehenden nordöstlichen Flügels, der deutlich über den zuvor bebauten Klosterhügel hinausreichte und mit den an seinem östlichen Ende angeordneten Toilettenanlagen sogar im Bett eines kleinen Bachlaufs fundamentiert werden musste. Daher kam hier eine aufwändige hölzerne Gründung mit mehr als 600 Rammpfählen zur Ausführung. Das für die Neubauten benötigte Nadelholz stammte aus den Waldungen des Klosters Wiebrechtshausen bei Northeim. Im Nordostflügel konzipierte man den Einbau von „Reihenhäusern“ an einem südlichen Flur zur Erschließung, wobei das westliche, am Eingang zum Klausurbereich gelegene für die Äbtissin vorgesehen war: Zu den hier neu geschaffenen, jeweils über die gesamte Gebäudehöhe reichenden Wohnungen, deren Räume z.T. von den Gängen aus belichtet werden, gehörten jeweils eigene Keller, Dachbodenräume mit Räucherkammer und Zimmer für Hauspersonal. Die Konventualinnenwohnungen erhielten eigene interne Treppen, die vom Keller bis zum Dach führten. Oberhalb des östlich vom Chor der Kirche gelegenen Eingangsbereichs wurde neben der Wohnung der Äbtissin der Konventssaal angeordnet, zu dem eine mächtige Treppe vom Erdgeschoss hinaufführt.

Erst in dieser Bauphase (1724/25) wurde auch der nördliche Kreuzgangflügels vervollständigt (durch Verbindung des bestehenden Westflügels sowie des neu errichteten Ostflügels mit dem älteren Mittelbereich des Nordflügels), so dass die Äbtissin von ihrer am Westende des Nordostflügels gelegenen Wohnung aus im Obergeschoss einen eigenen Zugang über die zu dieser Zeit im südlichen Querhausarm angeordnete Empore der Klostermägde zur Mittelschiffsempore der Konventualinnen erhielt. Im nördlichen Kreuzgangflügel fanden durchgängig Sandsteinquader Verwendung, deren Oberflächen ordentlicher und gleichmäßiger scharriert wurden als in den vorhergehenden Bauphasen und bei denen die Richtung der Scharrierschläge in den Eckbereichen an Diagonalen wechselt. Die Form des Fasenauslaufs an den Laibungen der Fenster in den neu errichteten Seitenbereichen des Nordflügels wurden an die Zierformen des älteren Mittelbereichs angepasst.

 

Während einer letzten großen Bauphase wurde die Kirche zwischen 1858 und 1861 umfassend saniert, wobei es zu einer Überarbeitung oder Erneuerung nahezu aller mittelalterlichen Werksteinelemente kam. Anlass war, dass ab etwa 1840 mehrfach die noch immer vorhandene mittelalterliche Nonnenempore im Mittelschiff in ihrem Bestand in Frage gestellt wurde. Oberlandbaumeister Georg Ludwig Comperl (1797-1859) erhielt den Auftrag zum grundlegenden Umbau der Klosterkirche und fertigte in diesem Zusammenhang Entwürfe zu den Priechen und zum Nordportal sowie für Kanzel, Lesepult und Altar. Nach seinem Tod übernahm Oberlandbaumeister Christian Adolf Vogell (1806-1865) die Bauleitung. 1859 wurde schließlich die mittelalterliche Nonnenempore im Kirchenschiff abgebrochen und eine neue an der Südseite im Querhaus eingefügt (mit einer gegenüberliegenden Zwillingsempore für die Angehörigen des naheliegenden Amtshofs). Der alte Kirchturm wurde abgebrochen und an gleicher Stelle ein neuer Dachreiter nach Entwurf von Vogell errichtet. Auch die ausgeführten Entwürfe für Altar, Kanzel, Lesepult, Taufe und Armenstock stammen von ihm. Das Altarbild für den spitzgiebligen, von Säulen flankierten Altaraufsatz ist ein Entwurf von Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872). Alle neuen Zierstücke aus Stein und Holz gestaltete der Bildhauer Georg Hurzig (1812-1864) aus Hannover. Abschließend fertigte die Glaswerkstatt Lauterbach und Schröder aus Hannover 1898 die Buntverglasungen mit Darstellungen von Szenen aus dem Alten und Neuen Testament für die Fenster des Chores.

 

Die Bauuntersuchungen am Kloster Marienwerder fanden zwischen 2014 und 2022 in mehreren Kampagnen durch das Büro für Bauforschung Dr.-Ing. Bernd Adam statt. Durch sorgfältige Bauforschung und akribische Archivalienauswertung konnten viele neue Aspekte der Baugeschichte von Kloster und Klausur aufgedeckt werden.

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