Neu im Denkmalatlas: Die archäologischen Denkmale der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven

In den vergangenen Wochen konnte mit der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven die Bearbeitung eines weiteren Gebiets in der Archäologie abgeschlossen werden. Insgesamt sind nun über 260 obertägig sichtbare archäologische Denkmale der kreisfreien Stadt im Denkmalatlas Niedersachsen für die Öffentlichkeit freigeschaltet. Neben zahlreichen Wurten und Deichen, die die Marschlandschaft prägen, gehören auch Burgen zu den wichtigen Denkmalen der Stadt.

Die älteste Burg der Stadt Wilhelmshaven ist die um 1383 erbaute Sibetsburg in der Gemarkung Rüstringen. Ihr mächtiger, künstlich aufgeschütteter Hauptburghügel von 6 m Höhe überragt noch heute das westlich vorgelagerte Vorburggelände. Die Burg wird von einem doppelten Wall- und dreifachen Graftsystem umschlossen. Nach ihrer bewegten, über 600-jährigen Geschichte, spiegelt die Sibetsburg auch heutzutage deutlich die sich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Ostfriesland etablierende Häuptlingsherrschaft wider. Die Burg sowie die umgebende Anlage sind auf gelungene Weise zum historischen Anschauungsobjekt für die Öffentlichkeit geworden und sind darüber hinaus bedeutsame Zeugen der Stadtgeschichte Wilhelmshavens.

Ein weiteres wichtiges Denkmal ist eng mit der jüngeren Stadtgeschichte verbunden. Am Alten Banter Weg wurde im September 1944 ein Außenlager des KZ Neuengamme errichtet. Weit über 1000 männliche Häftlinge mussten hier schwerste Arbeiten für die Kriegsmarinewerft verrichten. Im Totenbuch des KZ Neuengamme wurden für das Außenlager in Wilhelmshaven 234 Tote registriert, doch ist von einer weitaus höheren Zahl auszugehen. Das Lagergelände umfasste insgesamt 27 ha und gelangte 1947 in den Besitz der Stadt Wilhelmshaven, die noch im selben Jahr die Baracken abbrechen ließ. Heute sind nur noch Fundamentreste der Gebäude erhalten und eine Gedenkstätte erinnert an die Opfer des NS-Regimes.

 

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