Zersenhof

Beschreibung: Traufständiges Bauwerk in Mischbauweis; Fachwerkobergeschossund ausgebautes Dachgeschoss auf massivem Untergeschoss unter steilem Krüppelwalmdach. Die Hauptschaufassade, die Nordseite, mit mittigem Eingang, darüberliegendem Zwerchhaus und seitlich zwei Fachwerk-Eckrisaliten auf Bruchsteinsockel unter Satteldächern, die Dreiflügeligkeit vermitteln. Obergeschoss mit geraden Fußbandpaaren in den Brüstungszonen und knaggengestützter Dachüberstand. Untergeschoss mit sandsteineingefassten Fensterrahmungen. Um 1550 ergänzte man auf dem Vorgängerbau der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Fachwerkobergeschoss.

Denkmalbegründung: Das repräsentative Wohnhaus des Zersenhofes liegt - anders als die übrigen Adelshöfe in Rinteln - nicht in der straßenabgewandten Lage bzw. von der Straße weit zurückgesetzten Position, sondern unmittelbar in der Straßenflucht. Dies ist auf die Jahre um 1665 und den Festungsbau zurückzuführen, als man die neue Erschließungsstraße Ostertor" über das Grundstück des Adelshofes unweit der Stadtmauer legte und direkt an dem Haupteingang vorbei führte. Als regionaltypischer Adelswohnsitz des 16. Jahrhunderts in Mischbauweise weist der sog. Zersenhof viele Parallelen zu den anderen Freihöfen und damit beispielhafte baugeschichtliche und gebäudetypologische Zeugniswerte auf und verfüfgt über sozial- und kulturgeschichtlichen Aussagewert. Die straßenbildprägende Wirkung mit Einfluss auf das räumliche Gefüge der Straße begründet seine städtebauliche Qualität. Am Erhalt des Bauwerks besteht ein öffentliches Interesse.