Delfttreppe

Beschreibung: Treppenanlage als nördlicher Abschluss des Ratsdelftes, vom Schiffsanleger zum Rathausplatz/ Stadtgarten hochführend. Mittig breite, zehnstufige Treppe aus Naturstein-Blockstufen durch Wangen ohne Geländer eingefasst. Zu beiden Seiten der Treppe Backsteinmauern zum Ausgleich des Höhenunterschiedes, darauf kräftiges Balustergeländer aus Sandstein. Errichtet 1896/97.

Denkmalbegründung: Der historische Stadthafen am Ratsdelft verlor an Bedeutung, nachdem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts moderne Hafenanlagen in den eingedeichten Poldern im Süden der Stadt entstanden. Mit dem Bau der Seeschleusen wurden die Hafenbecken und Delfte tidefrei und die Siele in der Innenstadt funktionslos. 1885-87 wurde der nördliche Teil des Ratsdelftes mit den beiden Sielen zum Alten Graben zugeschüttet, auf der gewonnenen Freifläche enstand eine Grünanlage, der sogenannte Stadtgarten. Nach Abbruch der nicht mehr benötigten Rathausbrücke wurde als neuer, repräsentativer Abschluss des Ratsdelftes 1896/97 die Delfttreppe errichtet. Ursprünglich waren die seitlichen Balustergeländer jeweils bogenförmig um den Ratsdelft geführt und von Laternen besetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Balustergeländer verkürzt und ohne laternenbesetzte Postamente neu aufgebaut. Die Delftreppe ist von geschichtlicher Bedeutung für die Stadtgeschichte und Baugeschichte sowie aufgrund des Zeugniswertes als beispielhafte Treppenanlage und Stadtgestaltung des späten 19. Jahrhunderts. Als nördlicher Abschluss des Ratsdelftes am Übergang zum Rathausplatz/ Stadtgarten hat die Treppenanlage eine prägende Wirkung auf das Stadtbild, so dass die Erhaltung im öffentlichen Interesse liegt.