Ev.-luth. Christuskirche
- Landkreis
- Grafschaft Bentheim
- Gemeinde
- Nordhorn, Stadt
- Gemarkung
- Nordhorn
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordhorn
- Adresse
- Dahlienstraße 42
- Objekttyp
- Kirchenanlage (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 53479380
- Objekt-Nr.
- 31
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Die Christuskirche liegt in der Blumensiedlung, welche südwestlich des Ortskerns von Nordhorn anschließt. Auf einem Kirchplatz erhebt sich der Sakralbau als seitlich abgerundeter und zur Altarwand aufstrebender Stahlbeton-Skelettbau mit Ziegelausmauerung unter Satteldach auf dem Grundriss eines sich zum Altarraum verjüngenden Sechsecks. Östlich liegt der freistehende 29,50 m hohe Kirchturm, bestehend aus zwei Stahlbetonscheiben unter einem Flachdach in Kupferdeckung, das von einem 3 ½ m hohen Turmkreuz aus Kupfer bekrönt wird.
- Denkmalbegründung
- Die ev.-luth. Christuskirche mit Kirche, Kirchturm und Kirchplatz prägt die Blumensiedlung in Nordhorn sowohl geschichtlich als auch städtebaulich. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen zahlreiche Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Nordhorn. In der Blumensiedlung fanden sie u.a. ein neues Zuhause sowie einen neuen religiösen Zufluchtsort, der durch die Gründung der Gemeinde und den Bau der Christuskirche bauliche Gestalt annahm. Somit kommt der Christuskirche eine geschichtliche Bedeutung für die Orts-, Siedlungs- und Sozialgeschichte zu. Darüber hinaus zeigt sich die Kirche als typischer Sakralbau der Nachkriegszeit. Charakteristisch sind vor allem der Zeltcharakter und der separate Kirchturm. Die Anlage zeigt sich also in ihrer Ausprägung beispielhaft und hat dadurch einen hohen Aussage- und Zeugniswert für die Bau- und Kunstgeschichte. Als Werk eines überregional tätigen Architekten, der in Hamburg ansässig war und im gesamten norddeutschen Raum tätig war, wird diese geschichtliche Bedeutung der Anlage nochmals unterstrichen. Im Entwurf von Gert Johannsen wird auch die künstlerische Qualität deutlich. Der schlichte und klar gegliederte Baukörper, die Wahl der Materialien und deren Einsatz, aber auch die bedeutende Innenraumgestaltung, unter anderem erzeugt durch das auffällige Verblendmauerwerk, das sich aus dem Steinverband musterartig plastisch abhebt, sind wichtige, nicht alltägliche, künstlerische Gestaltwerte, die eine künstlerische Bedeutung der Kirche, wie auch der gesamten Anlage bestätigen. Das kann wiederum durch die Arbeiten des Grafikers und Bildhauers Hans Ohlms noch unterstrichen werden. Dieser überregional bekannte und tätige Künstler absolvierte seine Ausbildungen an den Kunstgewerbeschulen in Hannover und Stuttgart. Zu seinen Hauptwerken zählt das Mosaik in der Friedhofskapelle, ebenfalls in Nordhorn. Mit seinen gestalteten Buntglasfenstern, deren handwerkliche Verarbeitung und vor allem die harmonische Komposition der einzelnen Farben zu einem künstlerischen Gesamtkonzept, setzt Hans Ohlms in der Christuskirche kunstvolle Akzente. Darüber hinaus kommt der Baugruppe auch eine städtebauliche Bedeutung zu. Nicht nur als Bereicherung des Straßenbildes und des Stadtteils von Nordhorn, dient der hohe Turm auch als Landmarke. So kommt der Gruppe nicht nur eine städtebauliche Bedeutung zu aufgrund ihres prägendes Einflusses auf das Straßenbild der Dahlienstraße, sondern auch weithin sichtbar auf das Ortsbild von Nordhorn. An der Erhaltung der Christuskirche mit Kirche und Kirchturm steht daher und aufgrund des nahezu ungestörten Überlieferungszustandes, auch im Zusammenhang mit in allen Details erhaltenen Innenausstattung, ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 42003123 | Kirche (Bauwerk) | Nordhorn, Stadt - Nordhorn - Nordhorn - Dahlienstraße 42
53479400 | Glockenturm | Nordhorn, Stadt - Nordhorn - Nordhorn - Dahlienstraße 42
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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