Jüdischer Friedhof Landwürden
- Landkreis
- Cuxhaven
- Gemeinde
- Loxstedt
- Gemarkung
- Landwürden
- Objekttyp
- Jüdischer Friedhof
- Denkmalstatus
- Archäologische Fundstelle
- Im Denkmalverzeichnis
- Nein
- Objekt-ID
- 53041272
- Objekt-Nr.
- 55
- Fachbereich
- Archäologie
- Denkmalthema
- Juedische-Friedhoefe-ohne-Grabsteine
- Jüdische Topographie Der Friedhof in Landwürden wurde 1751 angelegt, als der erste dort ansässige Schutzjude Arend Lambert verstarb. (Meiners 2001, S. 382) Um 1800 bat Elias David beim Amt Dedesdorf um die Genehmigung, den Begräbnisplatz durch einen Graben und eine Hecke einfrieden zu dürfen, da herumstreunendes Vieh die neu angelegten Gräber zerträte und zerwühle. Er erinnerte auch an einen 50 Jahre zurückliegenden Vorfall, als der Kadaver eines Pferdes über dem Leichnam eines Juden verscharrt wurde. Der Täter sei zwar durch den Amtsverwalter hart bestraft worden, „allein auch in späteren Zeiten seien die Leichen der Juden von Menschen und Tieren oft im Grabe gestört worden“. Da der Kirchpfad der Einwohner von Buttel und Neuenlande über den Friedhof führte, gewährte man den Juden lediglich, den erweiterten Bestattungsplatz durch einen Graben zu schützen. (Meiners 2001, S. 391/392) In einer Chronik von Landwürden wird erwähnt, dass sich hinter dem Friedhof eine alte Hausmannsstelle befunden hatte, die früher als Wirtshaus genutzt und im Volksmund Waterloo genannt wurde. (Ramsauer [1925], S. 130) 1911 berichtete der Gemeindevorstand von Dedesdorf über den schlechten Zustand des Friedhofs. (Internetseite Alemannia Judaica; Abruf: 23.06.2021) Einem Bericht von 1947 zufolge war der Friedhof schon lange nicht mehr in Benutzung, seit über 40 Jahren hätten keine Bestattungen mehr stattgefunden. Die Gräber seien mit Gras überwachsen, die vorhandenen 3 Grabsteine (Oberkirchener Sandstein) stünden schief und seien versackt. Anfang der 1950er Jahre wurden die verbliebenen Grabsteine des jüdischen Friedhofs in Landwürden auf den Friedhof in Ovelgönne überführt. Es soll sich hierbei um die Grabsteine von Ansel David Goldberg (gest. 1835), Jacob Elias (gest. 1849), Hanchen Elias geb. Koopmann (gest. 1864) und der Witwe Elias David (gest. 1874) handeln. (Töllner 1983, S. 315, 325/326; Internetseite Alemannia Judaica; Abruf: 23.06.2021) Quelle NLA OL Best. 75-16 Nr. 368: Landwürder Judenfriedhof. Typoskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig. Literatur Sänger 1998 Sänger, Falk-Reimar: Die jüdischen Friedhöfe im Regierungsbezirk Lüneburg. In: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, 18. Jg., 1998, Nr. 4, S. 166-168.
- Beschreibung
- Jüdischer Begräbnisplatz, südöstlich von Dedesdorf, in der Feldmark, am Abzweig Alter Dedesdorfer Weg/ Bütteler Straße gelegen. 404 qm großes, mit Bäumen bestandenes Grundstück, im Norden durch Graben begrenzt. 1751 angelegt. Keine Grabsteine sichtbar erhalten. Anfang der 1950er wurden verbliebene Grabsteine auf den jüdischen Friedhof Ovelgönne überführt.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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