Haus Meyer
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Fürstenau, Stadt
- Gemarkung
- Schwagstorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Schwagstorf
- Adresse
- Hauptstraße 4
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1840
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 52677145
- Objekt-Nr.
- 223
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiges, eingeschossiges Wohnhaus, ursprünglich als siebenachsiger Ziegelbau, Halbwalmdach mit mittigem dreiachsigem Zwerchgiebel, errichtet laut Inschrift 1840 von der Witwe Meyer. Fassade betont durch Eckrustizierung und Fensterumrandungen aus Sandstein. Das Gebäude wurde nach Osten um zwei Achsen nachträglich erweitert.
- Denkmalbegründung
- Die Bauerschaft Schwagstorf liegt in einer sanften Mulde zwischen Bramberg, Stönnenberg und Kreienberg. Es kreuzen sich die Straßen von Bramsche nach Fürstenau und von Ankum nach Voltlage. Einige Einzelhöfe gehen noch in die fränkische Zeit zurück, zu denen auch einige Halberbenhöfe außerhalb gehörten. Mit der beginnenden Neuzeit wurde der Bereich zwischen den Vollerben mit Köttern aufgefüllt. So gruppieren sich westlich fünf ehemalige Vollerben und sieben Kötter in einer Mulde nördlich der Fürstenauer Straße sowie vier weitere Kötter in Einzellage. Sie bilden die Bauerschaft Kellinghausen. Weiter an der Gemarkungsgrenze liegt die ehemalige Bauerschaft Lütkeberge mit drei Vollerben und einem Erbkötter an der Fürstenauer Straße, einem Halberbenhöfepaar sowie zwei einzelnen Köttern im Süden. Nördlich begrenzen ein Einzelhof sowie zwei Vollerben mit Erbkötter die Bauerschaft. Dieses ehemalige Siedlungsbild einer typischen Streusiedlung ist heute noch erkennbar. Hinzu kamen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts weitere Stellen vor allem im Süden sowie einzelne im Norden. Zur gleichen Zeit verschwanden jedoch in allen Kernsiedlungen einige Hofstellen. Die stärkste Umgestaltung erfuhr Schwagstorf durch den Bau von Wohnhäusern und Querdielenhäusern seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, die vor allem in Ziegelbauweise errichtet worden sind. Das älteste ist das Haus Meyer in der Hauptstraße 4 von 1840. Dadurch wurde der landwirtschaftliche Charakter der Bauerschaft stark zurückgedrängt. Eine große Umbauwelle nach dem Zweiten Weltkrieg sowie der Ausbau der Bundesstraßen haben der Siedlung endgültig den dörflichen Charakter genommen. Bis auf wenige Reste ist die alte Bausubstanz aus der Zeit vor 1910 verschwunden. Das Wohnhaus ist daher ein wichtiges Dokument innerhalb der Siedlungsgeschichte von Schwagstorf und veranschaulicht mit einem hohen Aussagewert den Beginn einer geänderten Bautätigkeit seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, die einhergeht mit dem Wechsel in Materialität und Konstruktion. An der Erhaltung des Objektes besteht darüber hinaus aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Bau- und Kunstgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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