Obere Villa (Gebäude-Nr. 19)
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Göttingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Göttingen
- Adresse
- Ascherhäuser Feld 1
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1888
- Personen
- Gerber, Heinrich
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 51735645
- Objekt-Nr.
- 2296
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- „Obere Villa“ der Provinzial-Irrenanstalt, erbaut 1888. Zweigeschossiger Bau mit gelben Sichtbacksteinfassaden und farblich abgesetzten Gesimsbändern sowie Segmentbogenfenstern und flachen Satteldächern. Das Gebäude war Teil von bis zu vier geplanten Villen-Musterbauten des ersten Anstaltsdirektors Ludwig Meyer, die er 1891 in seiner großen Beschreibung der Anstalt vorstellte und so begründete, dass die neuen „Krankenwohnungen (…) in erster Linie von allem irrenhausartigen absehen“ sollten. Architekt war der Göttinger Stadtbaumeister Heinrich Gerber. Die „Obere Villa“ diente der Aufnahme von 36 männlichen Kranken sowie im Kellergeschoss der Gärtner-Wohnung. Eine erste „Untere Villa“ von 1884 war das bauliche Vorbild, stand etwa an der Stelle des heutigen großen Krankenhaus-Parkplatzes und wurde später abgebrochen. Weitere Kranken-„Villen“ wurden nicht mehr gebaut, so dass die „Obere Villa“ (heute Ascherhäuser Feld 1) das einzige verbliebene Beispiel ist. Der Baukörper ist gekennzeichnet durch kräftige Vor- und Rücksprünge, wobei der auffällige, polygonale Garten-Erker den großen „Tagesraum“ der Kranken nach außen abbildete.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung der 1888 erbauten „Oberen Villa“ besteht ein öffentliches Interesse. Die ortsgeschichtlich bedeutsame Wohnvilla für Geisteskranke ist Teil der ersten historischen Ausbaustufe der damaligen Provinzial-Irrenanstalt und diente dem ersten Anstaltsdirektor Ludwig Meyer als Musterbeispiel fortschrittlicher Krankenunterbringung ohne Gefängnis-Charakter. Es besteht ein Zeugnis- und Schauwert für die Baugeschichte der Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts. Das Gebäude ist ein Werk des überregional bekannten Architekten Heinrich Gerber und beispielhaft für den Bautypus eines damals neuartigen Krankenwohnhauses. Es liegt zudem eine städtebauliche Bedeutung vor als Element des räumlichen Gefüges der historischen Anstaltsanlage.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 35854132 | Krankenhaus (Baukomplex) | Königliche Landesirrenanstalt Göttingen
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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