Teepavillon
- Landkreis
- Aurich
- Samtgemeinde
- Hage [Sg]
- Gemeinde
- Hage,Flecken
- Gemarkung
- Hage
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hage
- Adresse
- Im Flecken Hage
- Objekttyp
- Gartenpavillon
- Baujahr
- 1850
- bis
- 1900
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 51398385
- Objekt-Nr.
- 46
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Kleiner Gartenpavillon auf achteckigem Grundriss mit Zeltdach, Backsteinbau mit Putzfassade, diese gequadert und unterhalb der Traufe mit Profilierungen, Rundbogen- und Diamantfries gestaltet. Spitzbogige Tür- und Fensteröffnungen, die Zugangstür und zwei Fenster an den drei vorderen Seiten des Oktogons, eine Fensteröffnung an der hinteren Oktogonseite gegenüber der Tür. Die Holzsprossentür und -fenster erneuert, backsteinsichtige Sohlbänke, die Türöffnung über dem Spitzbogen durch ein Rankenornament hervorgehoben und wohl nachträglich verbreitert. Das Zeltdach mit roten Dach- und Gratsteinen belegt, Schornstein an der Gebäuderückseite wohl nachträglich ergänzt. Der keine Innenraum verputz, Boden mit Klinkersteinen belegt, außen vor der Zugangstür Bremer Floren, errichtet wohl Mitte des 19. Jahrhunderts.
- Denkmalbegründung
- Edo Friedrich Peterssen (1827-1900), der vermögende Besitzer von Schloss Nordeck in Hage-Berum, kaufte nach dem Tod seiner Großtante Helene Peterssen (1786-1879) deren großes, im Ortskern von Hage gelegenes Wohnhaus. Dieses schenke er 1881 mitsamt den Nebengebäuden dem Amt Norden unter der Maßgabe, hier ein öffentliches Krankenhaus einzurichten, das nach seiner Großtante Helenenstift benannt wurde. Am 10. November 1881 wurde das Krankenhaus vom Henriettenstift in Hannover als eine neue Station übernommen und mit einer Schwester besetzt. Bis 1948 diente das Gebäude als Kreiskrankenhaus, danach wurde es ein Alten- und Pflegeheim. 1971 erfolgte ein kompletter Neubau nach Abbruch des Altbaus. Auf dem großzügigen Grundstück des Helenenstiftes hat sich ein Teepavillon erhalten, der wohl Mitte des 19. Jahrhunderts noch von der Eigentümerfamilie Peterssen errichtet und ab 1881 vom Helenenstift genutzt wurde. Der oktogonale Bau mit Zeltdach zeigt spitzbogige Tür- und Fensteröffnungen, ist durch den Quaderputz, die Friese und Profilierungen unterhalb der Traufe sowie das Rankenornament oberhalb der Zugangstür aber nicht konsequent neugotisch gestaltet. Durch die verbreiterte Tür und den nachträglich ergänzten Schonstein, der eine Beheizung und damit intensivere Nutzung des Pavillons ermöglichte, sind Umbauten erfolgt. Mit der Verbreitung der Teekultur in Ostfriesland kamen im 19. Jahrhundert in wohlhabenden Kreisen Teehäuser in Mode, die als Familientreffpunkt oder auch als Rückzugsort dienten. Vorbildlich wirkten sicherlich die Gärten des regionalen Adels, in Hage die Gartenanlage von Schloss Lütetsburg. So hat auch die wohlhabende Familie Peterssen inmitten des Gartengrundstückes einen kleinen Teepavillon errichten lassen. Als gut erhaltenes Beispiel dieses Gebäudetypus sowie aufgrund des Schauwertes für die Bau- und Lebenskultur der wohlhabenden Bevölkerung in Ostfriesland im 19. Jahrhundert sowie als letztes bauliches Relikt des historischen Baubestandes des Helenenstiftes besteht aus geschichtlichen Gründen ein öffentliches Erhaltungsinteresse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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