Wohnhaus Beckmann
- Landkreis
- Osnabrück, Stadt
- Gemeinde
- Osnabrück, Stadt
- Gemarkung
- Osnabrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Westerberg
- Adresse
- Gutenbergstraße 31
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1958
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 49398207
- Objekt-Nr.
- 1433
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Ab 1958 für den im Mineralölgeschaft tätigen Kaufmann Julius Beckmann errichtetes Wohnhaus südlich der Gutenbergstraße auf einem nach Süden abfallenden, großen Gartengrundstück. Ein- bis zweigeschossiger gruppierter Massivbau unter deutlich überstehendem Flachdach mit kupfergrüner Kastenrinne. Das Sockelgeschoss ist mit einer ockerfarbenen Ziegelsteinverblendung versehen, das darüber liegende Hauptgeschoss verputzt und weiß gefasst. Nach Westen schließt etwas niedriger als das Wohnhaus im spitzen Winkel eine Garage mit zwei Stellplätzen an, deren Zufahrt in die Flucht der Natursteinmauer eingebunden ist, die das Grundstück straßenseitig einfriedet. Im weiteren Verlauf der Mauer nach Osten befindet sich eine rundbogige Öffnung als Zugang zu Vorgarten und Hauseingang. Prägnant ragt in der Südansicht der ebenfalls ziegelsichtige Schornstein mit Außenkamin im Sockelgeschoss und rundbogiger Blechabdeckung über dem flachen Baukörper auf und setzt einen vertikalen Akzent. Östlich des Schornsteinzuges tritt im Hauptgeschoss ein in Südwestrichtung angewinkelter Fenstererker aus der Fassade hervor, der die beiden bodentiefen Fenstertüren des Sockelgeschosses überdeckt. Nach Westen, im Winkel zwischen Wohnhaus und Garagenanbau, liegt im Hauptgeschoss ein überdachter Balkon mit Treppenlauf in den Garten. Darunter im Sockelgeschoss befindet sich ein weiterer Freisitz, dessen nördliche, verputzte Rückwand ein Mosaik mit maritimer Darstellung zeigt. Schlanke Stützen tragen die auskragende Balkonplatte bzw. das Dach. Das filigrane, horizontal gegliederte Metallgeländer des Balkons und der Terrassenbelag aus Bruchsteinplatten wiederholen sich an den übrigen Außenanlagen und -treppen des Wohnhauses. Eine abgetreppte Natursteinmauer, die das Grundstück zur Straße einfriedet, lässt den Blick auf die eingeschossige Nordfassade kaum zu. Die Bauzeitliche Raumstruktur und Ausstattung sind weitgehend erhalten.
- Denkmalbegründung
- Das ab 1958 nach Entwürfen des Osnabrücker Architekten Günter Schulz-Franke errichtete Wohnhaus Beckmann befindet sich auf einem großzügigen Gartengrundstück an der Gutenbergstraße 31, in bevorzugter Wohnlage am Westerberg. Als anschauliches Zeugnis der Bau- und Kunstgeschichte ist das Wohnhaus Beckmann beispielhaft für die Entwicklung der Einfamilienwohnhausarchitektur in den 1950er Jahren. In Abgrenzung zur traditionellen Bauweise der frühen Nachkriegsjahre zeigt das Wohnhaus Beckmann mit der Gebäude- und Grundrisskonzeption eine moderne Architektursprache, die sich auch in der geschickten Einbeziehung des abfallenden Baugeländes und der straßenbegleitenden Natursteinmauer in den Entwurf zeigt. Das öffentliche Interesse an der Erhaltung des Wohnhauses begründet sich durch die besondere geschichtliche, künstlerische und wissenschaftliche Bedeutung. Durch den guten Erhaltungszustand und die zeittypischen Gestaltungsdetails zeigt das Wohnhaus einen ungestörten Überlieferungswert sowie, durch die anspruchsvolle Architektur und Raumausstattung, einen nicht alltäglichen künstlerischen Gestaltwert, der darüber hinaus Anspruch und Stellung des Bauherrn zum Ausdruck bringen. Die zum Wohnhaus gehörende Treppen- und Außenanlagen runden das Konzept ab und sind wie der Garagenanbau und die Natursteinmauer Teil des Baudenkmals.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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