Seminargebäude und Archäologisches Institut
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Göttingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Göttingen
- Adresse
- Nikolausberger Weg 15
- Objekttyp
- Universitätsgebäude
- Baujahr
- 1910
- bis
- 1914
- Personen
- Thür, Georg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 48409456
- Objekt-Nr.
- 2186
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Universitaeten-in-Niedersachsen
- Beschreibung
- Hochschulgebäude, erbaut 1910-14 nach Plänen von Georg Thür. Dreigeschossiger Massivbau unter Mansarddach, breit gelagert an der Straße, mit rückwärtigen Flügeln. Symmetrischer dreigeschossiger Vorderbau, errichtet 1910-12, mit mächtigem Zwerchhaus, bestehend aus Bruchsteinmauerwerk (Innenmauern aus Ziegeln) und Rauputzfassaden auf Kalksteinsockel. Hinter dem Vorderbau schließt sich ein ebenfalls dreigeschossiger Hofflügel unter Flachdach an, der 1913-14 in einem zweiten Bauabschnitt nochmal um einen querliegenden Rückflügel ergänzt wurde und als Auditorium diente. Die Fassaden von Hofflügel und Rückflügel sind in Sockel, Traufe und Materialien der Vorderfront angepasst, aber deutlich schlichter gestaltet und ohne übergreifende architektonische Gliederung; die Anordnung der Öffnungen folgt hier funktional den bauzeitlichen Raumanforderungen im Gebäudeinnern. Alle Fassaden mit größtenteils erhaltenen Fenster aus der Erbauungszeit mitsamt Beschlägen und Kippmechanik, teilweise bereits bauzeitlich als Kastenfenster ausgeführt. Zentraler Eingang mit gerahmtem Werksteinportal. Umfangreiche wandfeste Innenausstattung der Erbauungszeit.
- Denkmalbegründung
- Das Universitäts- /Seminargebäude wurde 1910-14 auf dem ehemaligen Rumann’schen Grundstück erbaut. Der Neubau für „Seminare und Archäologisches Institut der Universität“ (Inschrift über dem Eingang) diente als eines der ersten in Deutschland der zusammengefassten Aufnahme geisteswissenschaftlicher Universitätsfächer, wobei in Göttingen das Archäologische Institut eine maßgebliche Rolle übernahm, namentlich dessen Direktor Professor Gustav Körte, der Planungen schon 1907 im Jahr des Göttinger Dienstantritts begann und in engem Kontakt mit Berliner Ministerien für den Neubau den Platzbedarf und die fachspezifischen Raumfolgen von Hörsaal- und Übungsräumen, Handbibliothek und Sammlungen entwickelte. Architekt war Georg Thür, Leiter des Hochschulbaureferats im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin. Die Projektleitung vor Ort lag beim Königlich-Preußischen Hochbauamt Göttingen unter Regierungsbaumeister Philippi. An der Erhaltung des Universitätsgebäudes besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Stadtgeschichte Göttingens als Universitätsgebäude jüngeren Datums und wegen des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch beispielhafte Ausprägung eines Seminarbaus des beginnenden 20. Jahrhunderts in repräsentativer neubarocker Architektursprache sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Göttingen: Objekterwähnung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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