Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Fürstenau, Stadt
- Gemarkung
- Fürstenau
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Fürstenau
- Adresse
- Große Straße 1
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 1930
- bis
- 1930
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 47637668
- Objekt-Nr.
- 126
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Am Beginn der Großen Straße und als Eckgebäude um 1930 errichtetes zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, massiver Ziegelbau über L-förmigem und gerundetem Grundriss, Walm- und Satteldach mit jüngeren Aufbauten. Straßenseitige Fassade mit Ziegeldekor, gerundeter Ecke mit eingezogenem Landeneingang und darüberliegendem kleinen Balkon.
- Denkmalbegründung
- Die Stadt Fürstenau wurde erstmals 1344 erwähnt, als der Osnabrücker Fürstbischof Gottfried von Arnsberg den ersten Bereich des heutigen Schlosses als Anspruch gegenüber den Tecklenburger Grafen errichten ließ. Um die damalige Burg siedelten sich Ackerbürger an. Über die Jahrhunderte wurde die Burg zu einer Festung und Residenz der Osnabrücker Landesfürsten ausgebaut und die Stadt erweitert. Der Charakter und die Individualität der spätmittelalterlichen/ frühneuzeitlichen Plansiedlung in enger Verbindung mit der bischöflichen Grenzfestung sind in der heutigen Siedlungsstruktur noch immer erkennbar. Wesentliche Elemente sind das Straßennetz, die Reste des Verteidigungssystems, die Parzellenzuschnitte sowie die funktionalen wie städtebaulichen Schwerpunkte, wie beispielsweise Kirche und Schloss. Baulich dominieren die giebelständigen, vorwiegend eingeschossigen Häuser teils mit rückwärtigen Hofplätzen, die durch Traufgassen voneinander getrennt sind. Nach den Bränden bzw. Zerstörungen von 1606 und 1637 bzw. 1728 hat lediglich die Bausubstanz der Großen Straße, des westlichen Teils der St. Georg-Straße und des innerstädtischen Teils des Straßenzugs Burg- und Bahnhofstraße eine kontinuierliche Entwicklung erfahren, denn hier lag wohl schon immer der funktionale wie bedeutungsmäßige Schwerpunkt der Stadt im schlossnahen Kreuzungsbereich der Fernstraßen. In diesem Gebiet hat daher ein leichter, wirtschaftlicher Aufschwung zum Ende des 19. Jahrhunderts - nicht zuletzt auch durch die Anlage des Bahnhofes und den Anschluss an das Eisenbahnnetz - zu einer noch immer ablesbaren Neu- und Umbauwelle geführt, die den älteren Bestand ersetzte bzw. umgestaltete. Vor allem zweigeschossige, massive Putz- und Ziegelbauten dominieren nun das Bild. Ein solcher Ersatzbau ist auch das zweigeschossige Wohn- und Geschäftshaus in der Großen Straße 1 aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. In der Ausprägung der Bauaufgabe beispielhaft für die Zeit um 1930 besteht daher an der Erhaltung des Objektes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbaugeschichte sowie für die Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung als Element an einem wichtigen Kreuzungsbereich verschiedener Straßen und Fernstraßen aber auch mit seinem prägendem Einfluss auf das Straßenbild der Großen Straße ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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