Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Fürstenau, Stadt
- Gemarkung
- Fürstenau
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Fürstenau
- Adresse
- Bahnhofstraße 7
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 19.Jahrhundert
- bis
- 19.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 47637263
- Objekt-Nr.
- 121
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständiges, eingeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, ursprünglich als Ackerbürgerhaus erbaut, wohl Vierständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerungen, Straßengiebel dreimal und Rückgiebel zweimal vorkragend, teils über profilierten Knaggen und Balkenstummeln bzw. Schwellbalkenüberstand, mittig das ehemalige Dielentor, nachträglich durch zurückliegende Tür ersetzt, Satteldach, errichtet wohl noch im 18. Jahrhundert. Nachträglich die inneren Raumstrukturen und die straßeenseitige Öffnungsstrukturen durch einen Ladeneinbau verändert.
- Denkmalbegründung
- Die Stadt Fürstenau wurde erstmals 1344 erwähnt, als der Osnabrücker Fürstbischof Gottfried von Arnsberg den ersten Bereich des heutigen Schlosses als Anspruch gegenüber den Tecklenburger Grafen errichten ließ. Um die damalige Burg siedelten sich Ackerbürger an. Über die Jahrhunderte wurde die Burg zu einer Festung und Residenz der Osnabrücker Landesfürsten ausgebaut und die Stadt erweitert. Der Charakter und die Individualität der spätmittelalterlichen/ frühneuzeitlichen Plansiedlung in enger Verbindung mit der bischöflichen Grenzfestung sind in der heutigen Siedlungsstruktur noch immer erkennbar. Wesentliche Elemente sind das Straßennetz, die Reste des Verteidigungssystems, die Parzellenzuschnitte sowie die funktionalen wie städtebaulichen Schwerpunkte, wie beispielsweise Kirche und Schloss. Baulich dominieren die giebelständigen, vorwiegend eingeschossigen Häuser teils mit rückwärtigen Hofplätzen, die durch Traufgassen voneinander getrennt sind. Nach den Bränden bzw. Zerstörungen von 1606 und 1637 bzw. 1728 hat lediglich die Bausubstanz der Großen Straße, des westlichen Teils der St. Georg-Straße und des innerstädtischen Teils des Straßenzugs Burg- und Bahnhofstraße eine kontinuierliche Entwicklung erfahren. Diese lassen sich in abgrenzbaren Bereichen heute noch ablesen. Die Bahnhofstraße zeigt bauliche Zeugnisse des 18. Jahrhunderts, des frühen 19. Jahrhunderts sowie des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in welchem Zusammenhang auch die Anlage des Bahnhofes und ein leichter, wirtschaftlicher Aufschwung stehen. Die überkommenen Beispiele lassen sich aber in die verschiedenen historischen und städtebaulichen Zusammenhänge noch immer gut einordnen. Das Wohnhaus in der Bahnhofstraße 7 ist wohl das letzte bauliche Zeugnis des 18. Jahrhunderts in der Bahnhofstraße. Das kleine Ackerbürgerhaus zeigt trotz der Veränderungen durch einen Ladeneinbau noch die ursprünglichen Proportionen, mittigen Zugang, dem wohl ursprünglich ein langer Flur folgte, der in einer Küche rückwärtig endete. Rechts- und links des Flures gingen Kammern und Kleinviehställe ab. In der Ausprägung der Bauaufgabe beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohnhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung vor allem für die Stadtbaugeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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