Wohnhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Fürstenau, Stadt
- Gemarkung
- Fürstenau
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Fürstenau
- Adresse
- An den Schanzen 6
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1852
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 47279609
- Objekt-Nr.
- 108
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständiges, einstöckiges Wohnhaus, Wandständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Ostgiebel nachträglich massiv erneuert, Satteldach, errichtet 1852 nach einem Brand von 1851. Der Westgiebel zweimal vorkragend, mit Stallanbau linksseitig, Satteldach mit Überkragung zum Hof.
- Denkmalbegründung
- Die Stadt Fürstenau wurde erstmals 1344 erwähnt, als der Osnabrücker Fürstbischof Gottfried von Arnsberg den ersten Bereich des heutigen Schlosses als Anspruch gegenüber den Tecklenburger Grafen errichten ließ. Um die damalige Burg siedelten sich Ackerbürger an. Über die Jahrhunderte wurde die Burg zu einer Festung und Residenz der Osnabrücker Landesfürsten ausgebaut und die Stadt erweitert. Der Charakter und die Individualität der spätmittelalterlichen/ frühneuzeitlichen Plansiedlung in enger Verbindung mit der bischöflichen Grenzfestung sind in der heutigen Siedlungsstruktur noch immer erkennbar. Wesentliche Elemente sind das Straßennetz, die Reste des Verteidigungssystems, die Parzellenzuschnitte sowie die funktionalen wie städtebaulichen Schwerpunkte, wie beispielsweise Kirche und Schloss. Baulich dominieren die giebelständigen, vorwiegend eingeschossigen Häuser teils mit rückwärtigen Hofplätzen, die durch Traufgassen voneinander getrennt sind. Nach den Bränden bzw. Zerstörungen von 1606 und 1637 bzw. 1728 hat lediglich die Bausubstanz der Großen Straße, des westlichen Teils der St. Georg-Straße und des innerstädtischen Teils des Straßenzugs Burg- und Bahnhofstraße eine kontinuierliche Entwicklung erfahren. Diese lassen sich in abgrenzbaren Bereichen heute noch ablesen. Das Wohnhaus An den Schanzen 6 gehört zu einem Bereich im Norden der Straße, der zusammen mit dem östlichen Teil der St. Georg-Straße 1851 abbrannte. Innerhalb eines Jahres wurden schmale einstöckige Fachwerkhäuser mit meist stattlicher Diele errichtet. Obwohl einige Gebäude bereits stark verändert und andere komplett abgebrochen wurden, lässt sich an den erhaltenen Gebäudekernen und -proportionen die Einheitlichkeit dieses Wiederaufbaus noch erkennen. In der Ausprägung der Bauaufgabe und des Wiederaufbaus der damaligen Zeit beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohnhauses An den Schanzen 6 vor allem aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Stadtbaugeschichte sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse. Der Denkmalwert des Objektes wird zudem durch seinen Seltenheitswert - als eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse dieses Wiederaufbaus - noch gesteigert.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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