Ehemaliger Meyerhof
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Bersenbrück [Sg]
- Gemeinde
- Ankum
- Gemarkung
- Westerholte
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Westerholte
- Adresse
- Der kleine Esch
- Objekttyp
- Steinwerk
- Baujahr
- 1390
- bis
- 1550
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 47243395
- Objekt-Nr.
- 133
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Ehemals zweigeschossiges Steinwerk auf annähernd quadratischem Grundriss mit Dachgeschoss, massive Bruchsteinbauweise, ehemals Satteldach. Mauerwerk von halb eingetieftem Kellergeschoss und Erdgeschoss sowie ein Giebel des Obergeschosses mit Kamin noch erhalten, 1390-1400 (d). Der heute fehlende Giebel einst in Fachwerk erneuert, dieser und das Dachwerk 1549-1550 (d).
- Denkmalbegründung
- Die Bauerschaft Westerholte liegt südlich von Ankum inmitten der Ankumer Berge. Der Siedlungsursprung befindet sich am Mühlenbach, der im Nordwesten entspringt und geschwungen nach Südsüdost verläuft. Unweit seiner Quelle liegen ein Voll- und Halberbenpaar und einige Markkötter. Bachabwärts liegen weitere Voll- und Halberbenhöfe, die den Wohnplatz Westerholte bilden. Südlich davon lag der ehemalige Meyerhof, wovon nur das Steinwerk erhalten ist. Viele der Hofanlagen in der Gemarkung Westerholte müssen in der mittelalterlichen Herrschafts- und Wirtschaftsorganisation eine große Rolle gespielt haben. Davon zeugen die vielen Steinwerke, die hier wie in keinem anderem Bereich von Ankum so gehäuft zu finden sind. Diese besondere Bauform mittelalterlicher Architektur zeichnet sich neben ihrer Mehrgeschossigkeit vor allem durch einen quadratischen bis rechteckigen Grundriss aus, massive und dicke Außenwände, was ihren wehrhaften Charakter unterstreicht, und meist einen höher gelegenen Eingang. Im ländlichen Bereich von Osnabrück wurden sie im Gegensatz zu den städtischen Pendents freistehend auf den Hofanlagen in Anlehnung an landwirtschaftliche Speicherbauten in der Zeit um 1400 und im 15./16. Jahrhundert errichtet. Neben der Lagernutzung, diente vor allem das Obergeschoss als Wohnung, worauf einige erhaltene Kamine hinweisen. Das Steinwerk des ehemaligen Meyerhofes weist zudem als Besonderheit eine Unterkellerung auf, wie sie wohl an sehr wenigen Steinwerken im ländlichen Osnabrücker Raum nachgewiesen wurde. An der Erhaltung des Steinwerkes des ehemaligen Meyerhofes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung mit beispielhafter Ausprägung dieses, ungewöhnlichen Gebäudetypus, für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seines Seltenheitswertes ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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