Hof Schulte
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Bersenbrück [Sg]
- Gemeinde
- Ankum
- Gemarkung
- Holsten
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Holsten
- Adresse
- Am Stärkesboll 25 /26
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1672
- bis
- 1837
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 47211747
- Objekt-Nr.
- 99
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude als Doppelheuerhaus, Zweiständerbau, Fachwerk teils mit Ziegelausmauerung, teils mit Lehmstakung, ein Wirtschaftsgiebel einmal vorkragend, Satteldach, errichtet laut Inschrift 1672 und 1837 (i).
- Denkmalbegründung
- Der Kern der Besiedlung von Holsten befindet sich im südlichen Bereich der Gemarkung, direkt an der Hauptstraße, und wurde vom ehemaligen Meierhof und einer kleineren Höfergruppe gebildet. Zwischen den Voll- und Halberbenhöfen liegen einige Markkötter und Heuerhäuser. Die Einzellage von Heuerhäusern ist innerhalb der Siedlungsstruktur im ländlichen Raum typisch, denn dieser Umstand rührt aus dem sogenannten Heuerlingswesen. Dieses entwickelte sich im 17. Jahrhundert ausschließlich im nordwestdeutschen Raum und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. Dabei bekamen die sogenannten Heuerleute, häufig Landarbeiter oder Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten, gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz, der sich unweit des Haupthofes befand, auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Im Fall des Gebäudes Am Stärkesboll 25/26 handelt es sich um ein Doppelheuerhaus, eine baukonstruktive Besonderheit, die eher selten ist. Als baukonstruktive Möglichkeiten für ein Doppelheuerhaus ergeben sich zwei Möglichkeiten: der Grundriss des hallenhausähnlichen Raumgefüges ist längs gespiegelt. So ergeben sich zwei schmale Dielen, zwei Küchen-, zwei Wohn- und zwei Schlafbereiche. Im Fall des Doppelheuerhauses Am Stärkesboll wurde der Grundriss des hallenhausähnlichen Raumgefüges aber quer gespiegelt. Somit ergeben sich zwei separate Dielen, zu denen an jedem Giebel ein Wirtschaftstor Einlass bietet, sowie zwei Küchenbereiche zwischen den Dielen und Wohnbereichen. Die zwei Wohnbereiche stoßen mittig des Gebäudes aneinander. Durch eine Wand sind somit zwei Wohn-/Wirtschaftsgebäude räumlich voneinander getrennt und doch unter einem Dach vereint. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Heuerhauses wegen seines Seltenheitswertes und aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Bau-, Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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