Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- St. Antoniort 18
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- um 1850
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46803108
- Objekt-Nr.
- 252
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hausbau-Quakenbrueck
- Beschreibung
- Giebelständiges, eingeschossiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude, wohl Wandständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Krüppelwalmdach, errichtet um 1850. Giebel jeweils einmal über Schwellbalkenüberstand vorkragend. Südwestgiebel mit mittiger Eingangstür. Nordostgiebel mit bauzeitlichem Stallanbau rechts, Fachwerk, Satteldach.
- Denkmalbegründung
- Der Baubestand in der Stadt Quakenbrück ist geprägt von einem Konstruktions- und Formenreichtum, der eine 500 jährige Stadtgeschichte widerspiegelt. Anhand der baulichen Dokumente mit ihren Aussage- und Zeugniswerten können neben einer bauhistorischen Entwicklung auch stadtbaugeschichtliche, wirtschaftsgeschichtliche oder sozialgeschichtliche Aspekte aufgezeigt werden. So geben beispielsweise Konstruktions- und Schmuckformen Aufschluss über Kenntnis und Können der Handwerker, Grundriss und Größe eines Gebäudes zeugen zudem von den Bedürfnissen des Bauherrn sowie von den Nutzungsmöglichkeiten des Objektes. Im Gegensatz zu den älteren einstöckigen Giebelhäusern mit beidseitiger Kübbung war der Gebäudetypus des einstöckigen Giebelhauses ohne Kübbung variabler und in der Nutzung vielfältiger, weshalb diese Konstruktion für die Wohn- und Wirtschaftsgebäude vor allem im Stadtinneren in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis um 1850 gewählt wurde. Das Wohnhaus in der Straße St. Antoniort wurde um 1850 errichtet und ist somit ein später Vertreter dieses Bautyps. Bei diesen Gebäuden vom Typus eines niedersächsischen Hallenhauses tragen die hohen Außenwände das Dach, teils unterstützt durch das Innengerüst. Im Inneren ergibt sich der klassische Flettdielengrundriss mit Diele und Flett, welches sich zur Lucht ausweitete, die teils von abgetrennten Wohnräumen eingenommen wurde. Abgeschlossen wurde das Haus von dem quergelagerten Kammerfach mit Eckstube, Aufkammer und Mittelbereich zur hauswirtschaftlichen Nutzung. Dieses Grundmodel konnte mannigfaltig variiert werden, je nach Stellung und Erwerbstätigkeit des Eigentümers. Abweichend vom ursprünglichen Model sind die sonst getrennten Bereiche von Flett und Kammerfach bei dem Gebäude in der Straße St. Antoniort ursprünglich in einem Raum zusammengefasst worden. Aufgrund des schmalen Grundrisses ergibt sich in der Konstruktion nur eine Gliederung in Küche und Kammer sowie ein schmaler Mittelflur. Die gehobenen Ansprüche an Wohnraum zeigen sich auch in der Auslagerung des Stalls in den rückwärtigen Bereich außerhalb des Gebäudes. An der Erhaltung des Objektes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau-, Bau-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen seines prägenden Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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