Wohnhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Lange Straße 58
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- um 1820
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46746505
- Objekt-Nr.
- 222
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiges, zweigeschossiges, fünfachsiges Wohnhaus, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Walmdach mit zwei Schleppgaupen südöstlich, errichtet um 1820. Südostfassade mit mittigem Eingang und nachträglichen Schaufenstern im Erdgeschoss. Nachträglich zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.
- Denkmalbegründung
- Eine Minderheit innerhalb des historischen Baubestandes in Quakenbrück bilden die Traufenhäuser, die sich in Häuserflucht vor allen in Nebenstraßen konzentrierten, freistehend aber auch städtebaulich dominante Akzente setzten. Während die kleineren, eingeschossigen Wohnhäuser häufiger vorkommen, sind die zweigeschossigen, queraufgeschlossenen Fachwerkhäuser sehr selten. Das Wohnhaus in der Langen Straße 58 ist ein solches Beispiel. Generell unterschieden sich die größeren Traufenhäuser jedoch vor allem durch ihre großzügigere Aufteilung und komfortable Einrichtung von den kleineren Bürgerhäusern. In beiden Stockwerken lag häufig ein dreizoniger Grundriss vor: die mittlere Zone diente im Erdgeschoss als Eingangsbereich mit Treppe zum Obergeschoss und rückwärtig anschließenden Stuben. Linksseitig wurden die vorderen Kammern ebenfalls jeweils von einer Stube zum Garten abgelöst. Rechtseitig lagen im hinteren Bereich die Küchen, die jeweils von mehreren Kammern eingefasst wurde. Alle Stuben wurden wohl beheizt. Die kleineren eingeschossigen Fachwerkgebäude waren teilweise zwei- bis dreizonig mit Wohn- und Dielen- bzw. Wirtschaftsbereich aufgeteilt. Nicht selten lagen die Ställe zur landwirtschaftlichen Nutzung noch bis weit ins 19. Jahrhundert im Inneren des Gebäudes. Baukonstruktiv vorherrschend war aber das Fehlen des Dielenbereiches in den kleineren Traufenhäusern. Die dadurch ausschließliche Wohnnutzung eignete sich vor allem für besitzarme und besitzlose Handwerker und Tagelöhner. Diese Fokussierung auf das Wohnen ist charakteristisch für diese Hausform – unabhängig von der Anzahl der Stockwerke. Es konnten einfache sowie gehobene Wohnbedürfnisse befriedigt werden, indem die Wohnräume an sich oder die Grundfläche durch Aufstockung vermehrt wurden. Repräsentativ zeigen sich die Wohnhäuser in der Pfaffenstraße 18 und in der Langen Straße 58 als solche Vertreter, die von Anfang an als reine Wohnbauten errichtet wurden. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohnhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau- und Sozialgeschichte, aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung mit Seltenheitswert und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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