Wohnhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Lange Straße 45
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- um 1860
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46746112
- Objekt-Nr.
- 220
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiges, fünfachsiges Wohnhaus, verputzter Massivbau, Walmdach mit Zwerchhaus östlich und Gaupe südlich, errichtet um 1860. Umbau 1923, darunter auch Fassaden mit neoklassizistischem Dekor versehen, mit Kolossalpilaster, umlaufendem Kranzgesims, Zugangsportikus, segmentbogige Öffnungen mit profiliertem Putzrahmen. Das Gebäude wurde wohl auch als Musikschule benutzt.
- Denkmalbegründung
- Das Wohnhaus liegt auf der Ostseite der Langen Straße und ist eines der wenigen profanen Massivbauten im Straßenbild von Quakenbrück, welche seit dem beginnenden 19. Jahrhundert Einzug in das Stadtbild erhielten. Sie setzten moderne Akzente innerhalb der architektonischen Entwicklung in Quakenbrück. Durch die Anlehnung an die traditionelle Fachwerkbauweise in Größe, Kubatur, Giebelstellung und Raumaufteilung sowie Grundrissstrukturen wirken sie im Stadtbild nicht wie Fremdkörper, sondern wie eine Weiterentwicklung der traditionellen Hausform. Die gehobenen Ansprüche an das Wohnen zeigen sich bei den klassizistischen Massivbauten nicht nur in der Vermehrung und Orientierung der Wohnräume zur Straße sowie Auslagerung von Wirtschafts- und Stallräume, sondern auch im äußeren Erscheinungsbild anhand repräsentativer und teils künstlerischer Gestaltung der Straßenfassaden. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung von Quakenbrück ab den 1870er Jahren, unter anderem durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz ab 1875, verdichtete sich diese Bautätigkeit: neue Baugebiete wurden erschlossen, neue Bauaufgaben entstanden und neue Baumaterialien vollführten neue Bauformen. Das stattliche Wohnhaus in der Langen Straße 45 ist ein wichtiger Vertreter dieses Haustyps. Die repräsentative, neoklassizistische Putzfassade wurde im Zuge von Umbaumaßnahmen 1923 künstlerisch gestaltet. Wirtschaftsräume wurden wohl in einem separaten Bau auf dem rückwärtigen Grundstückes untergebracht. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft besteht an der Erhaltung des Wohnhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau- und Sozialgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen, künstlerischen Gestaltwerte und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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