Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Lange Straße 22
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 1825
- bis
- 1840
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46718475
- Objekt-Nr.
- 206
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hausbau-Quakenbrueck
- Beschreibung
- Giebelständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, verputzter Massivbau, Giebel zur Straßenseite mit Vollwalmdach und mittigem dreiachsigen Zwerchhaus mit Kranbalken, Rückgiebel mit Halbwalmdach, errichtet um 1825 - 1840. Um 1900 erneuert. Straßenfassade fünfachsig, mittiger Ladeneingang. Im Erdgeschoss aufgeputzte Eckquaderung. Umlaufende Gesimse.
- Denkmalbegründung
- Das Wohn- und Geschäftshaus liegt auf der Westseite der Langen Straße und ist eines der wenigen profanen Massivbauten im Straßenbild von Quakenbrück, welche seit dem beginnenden 19. Jahrhundert Einzug in das Stadtbild erhielten. Sie setzten moderne Akzente innerhalb der architektonischen Entwicklung in Quakenbrück. Durch die Anlehnung an die traditionelle Fachwerkbauweise in Größe, Kubatur, Giebelstellung und Raumaufteilung sowie Grundrissstrukturen wirken sie im Stadtbild nicht wie Fremdkörper, sondern wie eine Weiterentwicklung der traditionellen Hausform. Die gehobenen Ansprüche an das Wohnen zeigen sich bei den klassizistischen Massivbauten nicht nur in der Vermehrung und Orientierung der Wohnräume zur Straße sowie Auslagerung von Wirtschafts- und Stallräume, sondern auch im äußeren Erscheinungsbild anhand repräsentativer und teils künstlerischer Gestaltung der Straßenfassaden. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung von Quakenbrück ab den 1870er Jahren, unter anderem durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz ab 1875, verdichtete sich diese Bautätigkeit: neue Baugebiete wurden erschlossen, neue Bauaufgaben entstanden und neue Baumaterialien vollführten neue Bauformen. Das stattliche Wohnhaus in der Langen Straße 22 steht in direkter Nachfolge der zweistöckigen Fachwerkwohnhäuser der Kaufleute, die das Bild der Langen Straße prägen und ist ein wichtiger Vertreter dieses Haustyps. Der repräsentative Bau weist im Äußeren eine strenge klassizistische Gestaltung auf, die auch aus dem Fachwerk bekannte Elemente, wie den Windenerker im Dachgeschoss aufgreift, während im Inneren der angepasste, aber typische Grundriss der älteren Wohn-/Wirtschaftsgebäude vorherrschte, der auf den Flettdielengrundriss zurückgeht. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft besteht an der Erhaltung des Wohnhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb