Wohnhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Lange Straße 4 /6
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 18.Jahrhundert
- bis
- um 1900
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46717792
- Objekt-Nr.
- 200
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der Gebäudekomplex besteht aus zwei Gebäudeteilen: südlich das giebelständige, eingeschossige Wohn-/Wirtschaftsgebäude als ehemaliges Ackerbürgerhaus, wohl Wandständerbau oder Vierständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Satteldach mit Ladeluke südwestlich, errichtet wohl im 18. Jahrhundert. Umbau Ende des 19. Jahrhundert. Südostgiebel verputzt, mit profilierten Fensterrahmungen und -verdachungen, stukkierten Brüstungsfeldern und mittigem Zugang. Rückgiebel durch Anbauten verdeckt. Nördlich direkt die Nr. 6 anschließend, Wohnhaus als verputzter Massivbau über unregelmäßigem Grundriss, Straßenfassade mit neogotischen Stielelementen, vorspringendem Risalit mit Eckerker, Walmdach, errichtet um 1900.
- Denkmalbegründung
- Der Gebäudekomplex liegt auf der Westseite der Langen Straße und weist mit dem Wohnhaus in der Langen Straße 6 eines der wenigen profanen Massivbauten im Straßenbild von Quakenbrück, welche seit dem beginnenden 19. Jahrhundert Einzug in das Stadtbild erhielten. Sie setzten moderne Akzente innerhalb der architektonischen Entwicklung in Quakenbrück. Durch die Anlehnung an die traditionelle Fachwerkbauweise in Größe, Kubatur, Giebelstellung und Raumaufteilung sowie Grundrissstrukturen wirken sie im Stadtbild nicht wie Fremdkörper, sondern wie eine Weiterentwicklung der traditionellen Hausform. Die gehobenen Ansprüche an das Wohnen zeigen sich bei den klassizistischen Massivbauten nicht nur in der Vermehrung und Orientierung der Wohnräume zur Straße sowie Auslagerung von Wirtschafts- und Stallräume, sondern auch im äußeren Erscheinungsbild anhand repräsentativer und teils künstlerischer Gestaltung der Straßenfassaden. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung von Quakenbrück ab den 1870er Jahren, unter anderem durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz ab 1875, verdichtete sich diese Bautätigkeit: neue Baugebiete wurden erschlossen, neue Bauaufgaben entstanden und neue Baumaterialien vollführten neue Bauformen. Die alten Bautraditionen sind beim Fachwerkbau in der Langen Straße 4 noch authentisch erhalten. Der Neubau um 1900 zeigt eine für das Straßenbild von Quakenbrück ungewöhnliche, neogotische Gestaltung. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft besteht an der Erhaltung des Wohnhauskomplexes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau- und Sozialgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen, künstlerischen Gestaltwerte und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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