Gaststätte Koppelmann
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Lange Straße 2
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1662
- bis
- 1929
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46716965
- Objekt-Nr.
- 199
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständiges, eingeschossiges, ehemaliges Ackerbürgerhaus, wohl ursprünglich Dreiständerbau mit einseitiger Kübbung, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Satteldach, errichtet 1662 (i). Nordostgiebel zweimal vorkragend über profilierten Knaggen und Balkenstummeln, Giebelschwellbalken mit Datierungsinschrift. Südwestgiebel einmal flach vorkragend. Nördliche Kübbung (links) nachträglich erhöht. Südlich Wohnteilanbau. Westlich des Wohnteils eine Kegelbahnanbau von 1967. Nachträglich für Gaststättennutzung umgebaut.
- Denkmalbegründung
- Während in Quakenbrück die frühen Wohnhäuser mit beidseitiger Kübbung sehr selten sind und die Wohnhäuser ohne Kübbung den Großteil des Baubestandes einnehmen, so sind auch die Häuser mit nur einer Kübbung in Quakenbrück nicht unbedeutend vertreten. Gebäude dieser Baukonstruktion, welche vom 16. Jahrhundert bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts genutzt wurde, unterscheidet sich kaum von den Wohnhäusern ohne Kübbung: vorwiegend als Dreiständerbauten mit dreischiffigem Vorderbereich, Flett mit einseitiger Lucht und dreiteiliges Kammerfach mit Aufkammer in Ecklage errichtet, zeigt sich ein ähnlicher Grundriss. Einzige Ausnahme war die Kübbung, welche sowohl im vorderen Bereich und hinteren Bereich vorkam oder auch nur im vorderen und zur Aufnahme eines Stalls diente. Die Wahl des Dreiständerbaus war bedingt durch die Möglichkeit auch im Bereich der Diele Wohnen und Wirtschaften zu verbinden und daher im städtischen Bereich sehr beliebt. Ursprünglich vor allem in den Seitenstraßen der Stadt zu finden, ist diese Baukonstruktion jedoch nicht mehr authentisch erhalten, weil nahezu alle Gebäude nachträglich verändert wurden, durch Umbau der Kübbung selbst oder durch Erhöhen bzw. Ersetzen der niedrigeren Traufwand des Dreiständerbaus durch eine neue, dachbalkenhohe Wand. Durch diese Veränderungen entstanden nachträglich einige Vierständerbauten in Quakenbrück. Dass die Gebäude vorwiegend im 19. Jahrhundert umgebaut wurden, lag vor allem an den geänderten Bedürfnissen nach mehr Wohnraum und Verlagerung dieser in den vorderen Bereich des Hauses. Am Wohnhaus in der Langen Straße 2 kann man genau diese bauhistorische Entwicklung eines typischen Dreiständerbau mit einseitiger Kübbung und erfolgter vierständerähnlicher Veränderung im 19. Jahrhundert gut nachvollziehen. An der Erhaltung des Wohnhauses besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau-, Bau- und Sozialgeschichte sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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