Bebauung Große Kirchstraße 1-14
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Große Kirchstraße 4
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- um 1600
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46648928
- Objekt-Nr.
- 149
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hausbau-Quakenbrueck
- Beschreibung
- Giebelständiges, eingeschossiges Wohnhaus, ursprünglich entweder Dreiständerbau oder Vierständerbau mit dreischiffigem Vorderteil, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Gefache verputzt, Satteldach, errichtet um 1600. Giebel jeweils über profilierten und geschwungenen Knaggen sowie Balkenstummeln vorkragend. Im 19. und 20. Jahrhundert stärkere Umbauten. Dielentor ersetzt.
- Denkmalbegründung
- Das Wohnhaus in der Großen Kirchstraße 4 ist Teil der Bebauung der Großen Kirchstraße und somit wichtiger Bestandteil dieser Gruppe baulicher Anlagen. Der Baubestand in der Stadt Quakenbrück ist geprägt von einem Konstruktions- und Formenreichtum, der eine 500 jährige Stadtgeschichte widerspiegelt. Anhand der baulichen Dokumente mit ihren Aussage- und Zeugniswerten können neben einer bauhistorischen Entwicklung auch stadtbaugeschichtliche, wirtschaftsgeschichtliche oder sozialgeschichtliche Aspekte aufgezeigt werden. So geben beispielsweise Konstruktions- und Schmuckformen Aufschluss über Kenntnis und Können der Handwerker, Grundriss und Größe eines Gebäudes zeugen zudem von den Bedürfnissen des Bauherrn sowie von den Nutzungsmöglichkeiten des Objektes. Im Gegensatz zu den älteren einstöckigen Giebelhäusern mit beidseitiger Kübbung war der Gebäudetypus des einstöckigen Giebelhauses ohne Kübbung variabler und in der Nutzung vielfältiger, weshalb diese Konstruktion für die Wohn- und Wirtschaftsgebäude vor allem im Stadtinneren in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis um 1850 gewählt wurde. Während die älteren Gebäudetypen bereits im 18. Jahrhundert nicht mehr errichtet wurden, tauchen erste Beispiele der kübbungslosen Konstruktion bereits im 15. Jahrhundert auf. Das Wohnhaus in der Großen Kirchstraße 4 ist eines der ältesten Beispiele dieses Konstruktionsmodells. Bei diesen Gebäuden vom Typus eines niedersächsischen Hallenhauses tragen die hohen Außenwände das Dach, teils unterstützt durch das Innengerüst. Im Inneren ergibt sich der klassische Flettdielengrundriss mit Diele und Flett, welches sich zur Lucht ausweitete, die teils von abgetrennten Wohnräumen eingenommen wurde. Abgeschlossen wurde das Haus von dem quergelagerten Kammerfach mit Eckstube, Aufkammer und Mittelbereich zur hauswirtschaftlichen Nutzung. Dieses Grundmodel konnte mannigfaltig variiert werden, je nach Stellung und Erwerbstätigkeit des Eigentümers - hier sogar zeitweilig als Lateinschule. An der Erhaltung des Wohnhauses besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau-, Bau-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, aufgrund der wissenschaftlichen Bedeutung wegen des Seltenheitswertes und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 46648771 | Häuserzeile (Baukomplex) | Bebauung Große Kirchstraße 1-14
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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