Bebauung Große Kirchstraße 1-14
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Große Kirchstraße 3
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1547
- bis
- um 1780
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46648879
- Objekt-Nr.
- 148
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hausbau-Quakenbrueck
- Beschreibung
- Giebelständiges, eingeschossiges Wohnhaus, ursprünglich Dreiständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, teils verputzt, Satteldach, südwestlich mit Krüppelwalm, errichtet ursprünglich 1547 (d), wohl um 1780 verändert. Südwestgiebel mit Vorkragung und mittigem Zugang mit Rokokotür. Im 19. Jahrhundert Umbau, darunter Entfernung der Kübbung. Nordwestlich Anbau unter Zwerchdach. Ringsum weitere, nachträgliche Anbauten. Nordöstlich Fachwerkanbau unter Satteldach, wohl aus der Umbauphase des 19. Jahrhunderts.
- Denkmalbegründung
- Während in Quakenbrück die frühen Wohnhäuser mit beidseitiger Kübbung sehr selten sind und die Wohnhäuser ohne Kübbung den Großteil des Baubestandes einnehmen, so sind auch die Häuser mit nur einer Kübbung in Quakenbrück nicht unbedeutend vertreten. Gebäude dieser Baukonstruktion, welche vom 16. Jahrhundert bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts genutzt wurde, unterscheidet sich kaum von den Wohnhäusern ohne Kübbung: vorwiegend als Dreiständerbauten mit dreischiffigem Vorderbereich, Flett mit einseitiger Lucht und dreiteiliges Kammerfach mit Aufkammer in Ecklage errichtet, zeigt sich ein ähnlicher Grundriss. Einzige Ausnahme war die Kübbung, welche sowohl im vorderen Bereich und hinteren Bereich vorkam oder auch nur im vorderen und zur Aufnahme eines Stalls diente. Die Wahl des Dreiständerbaus war bedingt durch die Möglichkeit auch im Bereich der Diele Wohnen und Wirtschaften zu verbinden und daher im städtischen Bereich sehr beliebt. Ursprünglich vor allem in den Seitenstraßen der Stadt zu finden, ist diese Baukonstruktion jedoch nicht mehr authentisch erhalten, weil nahezu alle Gebäude nachträglich verändert wurden, durch Umbau der Kübbung selbst oder durch Erhöhen bzw. Ersetzen der niedrigeren Traufwand des Dreiständerbaus durch eine neue, dachbalkenhohe Wand. Durch diese Veränderungen entstanden nachträglich einige Vierständerbauten in Quakenbrück. Dass die Gebäude vorwiegend im 19. Jahrhundert umgebaut wurden, lag vor allem an den geänderten Bedürfnissen nach mehr Wohnraum und Verlagerung dieser in den vorderen Bereich des Hauses. Am Wohnhaus in der Großen Kirchstraße 3 kann man genau diese bauhistorische Entwicklung eines typischen Dreiständerbau mit einseitiger Kübbung und erfolgter Umbauten im 18. und 19. Jahrhundert gut nachvollziehen. Mit seinem Baujahr von 1547 ist wohl der frühsteste Vertreter dieses Gebäudetypus und eines der ältesten Fachwerkwohnhäuser der Stadt Quakenbrück. Bemerkenswert ist auch die besonders reich verzierte Rokokotür. An der Erhaltung des Wohnhauses als Dokument für die in der Ackerbürgerhaustradition verhafteten Bürgerhäuser besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau-, Bau- und Sozialgeschichte, aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung mit Seltenheitswert sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 46648771 | Häuserzeile (Baukomplex) | Bebauung Große Kirchstraße 1-14
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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