Stift Börstel (Ost- und Südflügel der Klausur, Tobenhaus)
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Berge
- Gemarkung
- Börstel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Börstel
- Adresse
- Börstel ohne Nr.
- Objekttyp
- Klostergebäude
- Baujahr
- 1291
- bis
- 1700
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46348164
- Objekt-Nr.
- 25
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Ost- und Südflügel des Kreuzgangs, ersterer integriert in den Ostflügel der ehemaligen Klausur ("Tobenhaus"). Backsteinbau unter Satteldach. An der nördlichen Schmalseite jüngere Toreinfahrt und auf der Ostseite insgesamt vier Zugänge, drei davon rundbogig, und im rechten Teil Rundbogenfenster, im linken, zweigeschossigen Teil oben ein Rechteckfenster und unten Segmentbogenöffnungen. Genutzt bis in jüngste Zeit als Wirtschaftsgebäude, bis 1676 Wirtschaftsräume und Ställe sowie im Erdgeschoss Mägdekammern und im Obergeschoss Schlafkammern der Laienschwestern. Der Ostflügel des Kreuzgangs aus zehn kreuzrippengewölbten Jochen, Gewölbe auf Gurtbögen und Konsolen, zum Hof spitzbogige, ehemals verglaste Maßwerkfenster (zweibahnig bekrönt von Vierpass, bis auf eins erneuert) und Strebepfeiler. Der Südflügel des Kreuzgangs entsprechend gestaltet, ehemals neun Joche, die beiden östlichen rekonstruiert, das westliche verbaut. Erbaut um 1300, Ostflügel vor allem im 17. Jh. stark umgebaut. Um 1980 Maßwerk erneuert und fehlende Joche rekonstruiert.
- Denkmalbegründung
- Das auch als "Tobenhaus" bezeichnete Gebäude des Stifts Börstel entspricht dem Ostflügel der ehemaligen Klausur, zu dem außer dem integrierten Ostflügel des Kreuzgangs baulich auch der an die Kirche angelehnte Südflügel des Kreuzgangs zu rechnen ist. Zusammen mit dem Westflügel (siehe dort) sind drei von vier Flügeln der frühgotischen Börsteler Klausuranlage des späten 13. und frühen 14. Jhs. erhalten. Börstel gehört damit zu den am vollständigsten erhaltenen mittelalterlichen Klausuranlagen von Frauenklöstern in Niedersachsen (vgl. Wienhausen, Lüne, Isenhagen, Ebstorf, Obernkirchen und Fischbeck), sodass zu dem kirchengeschichtlichen Zeugniswert, dem Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte allgemein, für den Stil der Frühgotik und für den Typus "mittelalterliches Klausurgebäude eines Frauenkloster" eine Bedeutung durch den ungestörten Überlieferungswert tritt. Doch haben neben der mittelalterlichen Substanz beim "Tobenhaus" auch die nachmittelalterlichen Umbauten und Umnutzungen wiederum eigenen Zeugniswert. Der Ost- und Südflügel der ehemaligen Klausur ist schließlich auch ein städtebaulich prägendes Element der gesamten Stiftsanlage. An der Erhaltung des "Tobenhauses" und der beiden anliegenden Kreuzgangflügel besteht ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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