Stift Börstel (Westflügel der Klausur)

Beschreibung: Westflügel der ehemaligen Klausur. Zweigeschossiger Backsteinbau unter steilem Satteldach mit mehreren Schleppgaupen. In beiden Giebeln Spuren von großen spitzbogigen Öffnungen, an zahlreichen Stellen der Außenmauern weitere kleinere Spitzbogenöffnungen, alle später zugesetzt und ersetzt durch rechteckige Fenster und Türen. An der Ostseite im Norden Anbau unter Schleppdach. Innen aufgeteilt in zwei Gebäude, die (alte) Abtei im südlichen und das Kapitelhaus im nördlichen Teil. Der verbaute westliche Kreuzgangflügel anhand einer durchgehenden Längswand noch nachvollziehbar. Erbaut 1512 (dendrochronologische Datierung des Dachwerks), vermutlich unter Verwendung von Bausubstanz der Zeit um 1300, im 17. Jh. umgebaut.

Denkmalbegründung: Der Westflügel der ehemaligen Börsteler Klausur ist nach Aussage der Dendrochronologie 1512 erbaut worden und damit einer der großen und anspruchsvollen Klausurneubauten eines Frauenklosters kurz vor der Reformation (vgl. Obernkirchen und Mariengarten). Es hat damit einen Zeugniswert für den Bautypus und für die Kirchengeschichte allgemein. Durch spätere Umbauten, vor allem des 17. Jhs, wurden die Baugestalt und Nutzung erheblich verändert, die erste Disposition ist jedoch noch nachvollziehbar; eine ausstehende genauere Bauuntersuchung könnte sicher spezifischere Angaben zu Umbauten und Nutzungsänderungen erbringen. Der Westflügel der Klausur ist in einem Grundriss des Erdgeschosses leicht zu erkennen, und womöglich ist sogar noch Bausubstanz der Zeit um 1300 erhalten. Der Denkmalwert beschränkt sich jedoch nicht nur auf den spätgotischen Bau, denn die neuzeitlichen Umbauten haben für ihre Zeit wiederum eigenen Schau- und Zeugniswert. Schließlich ist das Gebäude ein prägender Bestandteil der Stiftsanlage. An der Erhaltung des Westflügels der Klausur von Stift Börstel besteht ein öffentliches Interesse.