Hollandhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Bippen
- Gemarkung
- Bippen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bippen
- Adresse
- Hauptstraße 22
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1851
- bis
- 1851
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45799556
- Objekt-Nr.
- 116
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Alleinstehendes, traufständiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude, anderthalbgeschossiger Ziegelbau, Querdielenhaus, mit Diele und Dielentor links sowie mit Wohnteil samt Hauseingang rechts, Dachgeschoss mit Drempel, Satteldach, errichtet 1851 (i).
- Denkmalbegründung
- Am Oberlauf des Ahlerbaches – hier Mühlenbach genannt – erstreckt sich nordwestlich der Ankumer Berge das Kirchendorf Bippen. Die Gründung geht wohl auf die Franken zurück. Ursprung der Besiedlung ist die Kirche, die durch ein Erbenhof als Siedlungskern komplettiert wurde. Nördlich des Kreuzungsbereichs der beiden Hauptstraßen nach Lengerich-Ankum und Fürstenau-Berge liegt eine Gruppe von mehreren Voll- und Halberben, weitere fünf jeweils im Westen und Süden. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach Errichtung der Eisenbahnstrecke Rheine-Quakenbrück 1879 verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt weiter nach Osten und Süden. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofes siedelten Gewerbetreibende an. Das Zentrum an der Straßenkreuzung änderte sich zudem durch Um- und Neubauten ehemaliger landwirtschaftlicher Stellen. Die sich seit Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte offene Siedlungsstruktur ist jedoch größtenteils erhalten geblieben. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude in der Hauptstraße 22 ist ein wichtiges Beispiel in der siedlungsgeschichtlichen Entwicklung unmittelbar vor dem wirtschaftlichen Aufschwung Ende des 19. Jahrhunderts. Es wurde von Familie Schenke errichtet und ist - neben dem Wohn-/Wirtschaftsgebäude in der Hauptstraße 19 - das einzige sogenannte Holländerhaus in der Gemeinde Bippen. Dabei handelt es sich wohl um Eigentum von Kaufleuten, die aufgrund ihrer Tätigkeit ihre Heimat verließen und nach Rückkehr in diese mittels ihres "angehäuften Reichtums" sich sogenannte "Renommierhäuser" errichtet ließen - in diesem Fall wohl nach dem Wirkungsort Holland nach holländischem Vorbild (vergleiche hierzu auch Ostendorff, 1979, Seite 51). Der Einsatz von Backstein war zudem für die Zeit um 1900 in der Region sehr typisch. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form daher beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung, wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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