Heuerhaus zu Hof Kremer/ Bäckerei Kremer/ Heimathaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Bippen
- Gemarkung
- Bippen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bippen
- Adresse
- Hauptstraße 12
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1844
- bis
- 1844
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45799178
- Objekt-Nr.
- 114
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zur Straße giebelständiger Zweiständerbau unter Satteldach, in Fachwerkbauweise mit Ziegelausmauerung ausgeführt. Wirtschaftsgiebel zweimal vorkragend, mit Dielentor, Giebeldreieck oben mit schindelartig gesägten Brettern verkleidet. Wohngiebel zweimal ganz flach vorspringend, Giebeldreieck oben mit schindelartig gesägten Brettern verkleidet. Erbaut 1844 (i). Das Gebäude wurde 1992 um wenige Meter an diese Stelle transloziert.
- Denkmalbegründung
- Am Oberlauf des Ahlerbaches – hier Mühlenbach genannt – erstreckt sich nordwestlich der Ankumer Berge das Kirchendorf Bippen. Die Gründung geht wohl auf die Franken zurück. Ursprung der Besiedlung ist die Kirche, die durch ein Erbenhof als Siedlungskern komplettiert wurde. Nördlich des Kreuzungsbereichs der beiden Hauptstraßen nach Lengerich-Ankum und Fürstenau-Berge liegt eine Gruppe von mehreren Voll- und Halberben. Weitere fünf Hofanlagen vervollständigen die Gemarkung jeweils im Westen und Süden. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach Errichtung der Eisenbahnstrecke Rheine-Quakenbrück 1879 verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt weiter nach Osten und Süden. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofes siedelten Gewerbetreibende an. Das Zentrum an der Straßenkreuzung änderte sich zudem durch Um- und Neubauten ehemaliger landwirtschaftlicher Stellen. Die sich seit Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte offene Siedlungsstruktur ist jedoch größtenteils erhalten geblieben. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude in der Hauptstraße ist ein wichtiges Dokumente in der siedlungsgeschichtlichen Entwicklung von Bippen vor dem beginnenden, wirtschaftlichen Aufschwung Ende des 19. Jahrhunderts und somit nicht in die Um- und Neubauphase der alten Hofstellen direkt an der Straßenkreuzung einzuordnen. Das Gebäude wurde als Heuerhaus zu Hof Kremer errichtet. Die sogenannten Heuerleute waren Landarbeiter, häufig auch Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten. Sie bekamen gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Das sogenannte Heuerlingswesen entwickelte sich im 17. Jahrhundert und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form ist das Gebäude als typischer Zweiständerbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts beispielhaft. Somit besteht an der Erhaltung des Heuerhauses daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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