Hof Sudendey
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Bersenbrück [Sg]
- Gemeinde
- Alfhausen
- Gemarkung
- Thiene
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Thiene
- Adresse
- Auf dem Boll 4
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1881
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45796400
- Objekt-Nr.
- 70
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Inmitten der ehemaligen Hofanlage gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, massiver Ziegelbau, Giebel mit Ziegelziersetzungen, südliche Traufseite im Wohnbereich mit Zwerchhaus, Satteldach, errichtet wohl 1881 (i).
- Denkmalbegründung
- Die Bauerschaft Thiene, südwestlich des Kirchdorfs Alfhausen gelegen, ist topografisch geprägt von bachdurchflossenen Mulden und Tälern sowie dem Niederungsgebiet des Thiener Felds im Süden. Somit zeigt sich hier die charakteristische Streusiedlung mit unterschiedlichen Siedlungsplätzen. Siedlungsursprung war wohl eine Höfereihe im Osten sowie im Westen einzelne Höfe in Hanglage. Hierzu gehört auch die Hofanlage Sudendey, von der das Wohn-/Wirtschaftsgebäude und der Speicher noch relativ authentisch erhalten sind. Trotz einzelner Aufsiedlungen im 19. Jahrhundert hat sich das ursprüngliche Siedlungsbild mit landschaftsprägenden großen Höfen weitgehend erhalten. Das Haupthaus der Hofanlage Sudendey ist somit stellvertretend für die gesamte Hofanlage ein wichtiger Bestandteil innerhalb der historischen Siedlungsstruktur. Als massiver, hallenhausähnlicher Bau ist das Gebäude eines von nur zwei Objekten in Thiene, die neben den zahlreichen Fachwerkbauten, die vor allem als Zweiständerbauten ausgeführt wurden, kaum eine Rolle in der Gemeinde Alfhausen spielten. Bis 1860/70 waren reine Fachwerkgebäude im niedersächsisch-westfälischen vorherrschend. Im Rahmen der Industrialisierung gewann der Bruchstein und später der Backstein Bedeutung als Baumaterial. Der Steinbau, im Inneren häufig noch mit Fachwerkgerüst, erhielt im Folgenden Einzug in den ländlichen Bereich. In den Gebäuden mit den massiven Außenwänden blieben die Grundrissstrukturen, wie der hier übliche Flettdielengrundriss mit Längsaufschluss, erhalten - hier durch einen seitlichen Eingang südlich ergänzt. Hinzu kamen Ziegelziersetzungen am repräsentativen Wirtschaftsgiebel und unverputzte Bruchsteinfassaden. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Bau-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte, mit Zeugnis- und Schauwert aufgrund beispielhafter Ausprägung dieses Gebäudetypus aus der Zeit um 1900, und aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als selten vertretene und jüngere Konstruktion innerhalb der bauhistorischen Entwicklung im ländlichen Bauen ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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