Hof Liese
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Bippen
- Gemarkung
- Ohrtermersch
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Ohrtermersch
- Adresse
- Hütfeldstraße 3
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1870
- bis
- 1870
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45795659
- Objekt-Nr.
- 92
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der traufständig zur Straße stehende Zweiständerbau, in Fachwerkbauweise mit Ziegelausmauerung, teils mit Lehmstakung, Kammerfach mit Aufsprung, Wirtschaftsgiebel dreimal flach über profilierten Knaggen vorkragend, mit Ziegelziersetzung, Wohngiebel zweimal ganz flach vorspringend,mit Rautenmuster, Satteldach, errichtet 1870 (i). Im Inneren Flettdielengrundriss mit Scherwand erhalten.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Ohrtermersch wurde erst 1772 von der Gemarkung Ohrte als selbstständige Bauerschaft abgetrennt. Sie erstreckt sich westlich von Ohrte, am Nordwestrand der Ankumer Berge. Ausgangspunkt der Besiedelung bildet auch in Ohrtermersch eine dichte Bebauung am Lohbach, welche von einer Köttersiedlung westlich ergänzt wurde. Einen großen Einschnitt in das historische Landschaftsbild brachte die Flurbereinigung, welche sich auch auf den Baubestand niedergeschlagen hat. Neben zahlreichen Aussiedlungen und Wüstfallen von Hofanlagen, sind nur wenige Hofanlagen und Heuerhäuser überkommen, in das ausgehende 18. und frühe 19. Jahrhundert zurückgehen – vor Beginn einer Neubauwelle im ausgehenden 19. Jahrhundert, welche im Zusammenhang mit zahlreichen neuen Hofstellen steht – hierzu gehört auch das Wohn-/Wirtschaftsgebäude des Hofes Liese. Somit ist es ein wichtiger Bestandteil in der Siedlungsstruktur und Siedlungsgeschichte von Ohrtermersch. Es ist in der Ausprägung der Bauaufgabe und -form für ein Gebäudes im ländlichen Bereich des ausgehenden 19. Jahrhundert beispielhaft. Trotz seiner Errichtung 1870 und somit sehr jungen Baualters weist das Wohn-/Wirtschaftsgebäude eine sehr traditionelle Fachwerk- und Gefügekonstruktion auf. Ein Merkmal ist der Aufsprung im Kammerfach. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach - in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfachs ab 1730er Jahre entstanden. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Bau-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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