Hof Ostendorff

Beschreibung: Inmitten der Hofanlage gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Zweiständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Kammerfach mit Aufsprung, Giebel jeweils dreimal vorkragend, teils mit profilierten Knaggen und mit Rautenfachwerk bzw. Ziegelziersetzung, Satteldach, errichtet 1784 (i). Westliche Traufe mit zweistöckigem, vorspringendem Zwerchhaus unter Halbwalmdach, 1923 angebaut. Der Wohngiebel mit nachträglichem, kleinen Anbau aus Ziegelmauerwerk. Im Inneren der Flettdielengrundriss mit Scherwand erhalten.

Denkmalbegründung: Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude des Hofes Ostendorff wurde 1784 errichtet und gehört zur ältesten Bausubstanz in der Gemeinde Bippen. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form ist das Gebäude ein beispielhafter und dekorativer Zweiständerbau, welcher mittels des Aufsprungs im Kammerfach ein typisches baukonstruktives Merkmal einer bestimmten Bauperiode aufweist. Der Aufsprung ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach - in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfachs ab 1730er Jahre entstanden. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Bau- und Kunstgeschichte, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung mit Seltenheitswert als ältestes Dokument im ländlichen Raum in Bippen sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung als Element mit prägendem Einfluss auf das räumliche Gefüge der Hofanlage, ein öffentliches Interesse.