Hof Böhling
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Bersenbrück [Sg]
- Gemeinde
- Alfhausen
- Gemarkung
- Heeke
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Heeke
- Adresse
- Mühlenweg 12
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1862
- bis
- 1862
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45787999
- Objekt-Nr.
- 51
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Inmitten der Hofanlage gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Zweiständerbau, Kammerfach mit Aufsprung, Wirtschaftsgiebel dreimal, Wohngiebel zweimal vorkragend, jeweils über profilierten Knaggen und Balkenstummeln bzw. Schwellbalkenüberstand, Fachwerk mit Ziegelausfachung, Satteldach, errichtet 1862 (i).
- Denkmalbegründung
- Nordöstlich des Kirchendorfs Alfhausen liegt die Gemarkung Heeke. Der Siedlungskern befindet sich in etwa mittig in der Bauerschauft und wird von 16 Erbenhöfen gebildet, die an beiden Ufern des Mühlenbaches liegen. Hierzu gehört auch der Hof Böhling im westlichen Bereich des Siedlungskerns. Zahlreiche Kötter, vor allem zwischen den Einzelerben rings um den Dillesch, aber auch abseits gelegene, komplettieren diese Siedlungsstruktur. Sie sind wie die größeren Hofanlagen wichtige Bestandteile innerhalb der Siedlungsgeschichte. Dazu gehören auch die wohl nordöstlich gelegene landesherrliche Burg Twistel, in deren Zusammenhang als Burgmannensitze die beiden Güter Meppenburg und Twistel gebracht werden, die westlich und östlich des alten Burgstandortes liegen, sowie der Hof Ostenhoff, der östlich und abseits des Dorfes liegt und von dem aus die Meppenburg gegründet worden sein soll. Im Westen wird die Gemarkung von der Bundesstraße und der Eisenbahnlinie durchschnitten. Durch diese Verkehrsanbindungen und vor allem durch Wüstfallen mehrerer Höfe im Dorfkern ist die Dichte innerhalb der ursprünglichen Siedlungsstruktur verloren gegangen. Dennoch dominiert die landwirtschaftlich geprägte Bausubstanz die Gemarkung in ihrer Gesamtheit noch nahezu einheitlich. Einzelbauten hingehen wurden größtenteils erneuert oder verändert. Die großen Haupthäuser der Erbenhofanlagen weisen vorwiegend nur noch den Wirtschaftsgiebel als Original aus dem 19. Jahrhundert, des Zeitpunktes ihrer Entstehung oder Erneuerung, auf. Eine Ausnahme bildet das Haupthaus zu Hof Böhling, welches 1861 errichtet wurde. Es ist wohl das letzte, authentisch erhaltene Wohn-/Wirtschaftsgebäude einer größeren Hofanlage. Somit kommt ihm ein hoher Aussage- und Zeugniswert zu. Darüber hinaus zeigt sich am Objekt eine baukonstruktive Besonderheit: das Kammerfach mit Aufsprung. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach - in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfachs ab 1730er Jahre entstanden. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form als regionaltypischer Zweiständerbau beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte sowie aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als seltenes und wohl letztes Dokument eines Wohn-/Wirtschaftsgebäudes aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit nahezu ungestörtem Überlieferungswert ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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