Hof Bevermann
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Laer
- Gemarkung
- Müschen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Müschen
- Adresse
- Zum Dreiländereck 2
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- um 1860
- bis
- um 1860
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45787001
- Objekt-Nr.
- 71
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Am Ende eines Stichweges gelegenes Heuerhaus, Dreiständerbau, Wirtschaftsgiebel mit Ausluchten beidseitig, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, errichtet um 1860.
- Denkmalbegründung
- Die langgestreckte Bauerschaft Müschen befindet sich östlich von Bad Laer. Sie grenzt zudem im Osten an Bad Rothenfelde und bildet im Süden zugleich die Landesgrenze. Es überwiegt das Flachland mit Äckern, Weiden und Wiesen. Südlich wird die Gemarkung vom Landwehrbach durchflossen. Auch im östlichen Bereich gibt es mehrere Wasseradern. Die Haupterschließung erfolgt von Dissen nach Laer, wovon wichtige Straßen Richtung Süden und einige örtlich bedeutende Wege abzweigen. Parallel zur Nord-Südstraße verläuft auch die eingleisige Bahnlinie durch Müschen. Typisch für den ländlichen Bereich ist die Streusiedlungsbebauung mit einigen kleineren und größeren Schwerpunkten. Ein Knotenpunkt mehrere Wege und Schwerpunkt in der Bebauung bildet der Wohnplatz Krambrook, etwas nördlich der Mitte von Müschen gelegen. Westlich und östlich davon sind kleinere Siedlungsschwerpunkte in Form von einigen Hofanlagen auszumachen. Im mittleren Bereich der Bauerschaft hat sich die Streusiedlung etwas verdichtet. Im Süden der Gemarkung liegen unmittelbar an der Grenze zwei Heuerhäuser des Hofes Bevermann völlig isoliert in der Landschaft. Das Heuerhaus Zum Dreiländereck 2 wurde - wie der Großteil der Gebäude in Müschen, dessen Bausubstanz in nur wenigen Fällen in die Zeit vor 1850 zurückgeht - 1860 errichtet. Als Baukonstruktion wurde hier der Dreiständerbau gewählt, ein eher seltener Konstruktionstypus für die kleineren Wohn-/Wirtschaftsgebäude. Gegenüber den großen Hallenhäusern der Erbhöfe - meist Vierständerbauten - verdeutlichen die ehemalige Heuerhäuser, die nach gleichem Bautyp in deutlich kleinerer und einfacherer Ausführung meist als Zweiständerbauten errichtet wurden, die einst großen sozialen Unterschiede im landwirtschaftlich geprägten Osnabrücker Land und dokumentieren die ärmliche Wohn- und Lebensweise der Heuerlinge, die als besitzlose Mieter zusammen mit den Knechten, Mägden und Landarbeitern die untere soziale Schicht im ländlich-bäuerlichen Kontext bildeten. Das sogenannte Heuerlingswesen entwickelte sich im 17. Jahrhundert im Nordwesten Deutschlands und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. An der Erhaltung des Objektes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial-, Wirtschafts- bzw. Agrargeschichte sowie aufgrund seines Seltenheitswertes ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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