Hof Düskebrake
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Laer
- Gemarkung
- Müschen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Müschen
- Adresse
- Kirchweg 5
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1776
- bis
- 1776
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45783343
- Objekt-Nr.
- 52
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständiges Heuerhaus, Zweiständerbau, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, errichtet 1776 (i).
- Denkmalbegründung
- Die langgestreckte Bauerschaft Müschen befindet sich östlich von Bad Laer. Sie grenzt zudem im Osten an Bad Rothenfelde und bildet im Süden zugleich die Landesgrenze. Es überwiegt das Flachland mit Äckern, Weiden und Wiesen. Südlich wird die Gemarkung vom Landwehrbach durchflossen. Auch im östlichen Bereich gibt es mehrere Wasseradern. Die Haupterschließung erfolgt von Dissen nach Laer, wovon wichtige Straßen Richtung Süden und einige örtlich bedeutende Wege abzweigen. Parallel zur Nord-Südstraße verläuft auch die eingleisige Bahnlinie durch Müschen. Typisch für den ländlichen Bereich ist die Streusiedlungsbebauung mit einigen kleineren und größeren Schwerpunkten. Ein Knotenpunkt mehrere Wege und Schwerpunkt in der Bebauung bildet der Wohnplatz Krambrook, etwas nördlich der Mitte von Müschen gelegen. Westlich und östlich davon sind kleinere Siedlungsschwerpunkte in Form von einigen Hofanlagen auszumachen. Zu einer dieser Hofanlagen, zum Hof Düskebrake, gehört das Heuerhaus im Kirchweg 5. Es ist eines der ältesten Gebäude der Gemarkung, welches zwar nicht mehr vollständig im Originalzustand erhalten ist, aber einen hohen Aussage- und Zeugniswert besitzt, denn in der gesamten Bauerschaft sind nur wenige Objekte aus der Zeit vor 1850 erhalten. Viele der Hofanlagen und Hofstellen sind zwar in ihren Ursprüngen älter, doch ist das aufgrund der nachträglichen Veränderungen, Umbauten oder Instandsetzungen meist nicht mehr erkennbar. So ist das Heuerhaus ein seltenes Beispiel eines Zweiständerbaus des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Gegenüber den großen Hallenhäusern der Erbhöfe - meist Vierständerbauten - verdeutlichen die ehemalige Heuerhäuser, die nach gleichem Bautyp in deutlich kleinerer und einfacherer Ausführung meist als Zweiständerbauten errichtet wurden, die einst großen sozialen Unterschiede im landwirtschaftlich geprägten Osnabrücker Land und dokumentieren die ärmliche Wohn- und Lebensweise der Heuerlinge, die als besitzlose Mieter zusammen mit den Knechten, Mägden und Landarbeitern die untere soziale Schicht im ländlich-bäuerlichen Kontext bildeten. Das sogenannte Heuerlingswesen entwickelte sich im 17. Jahrhundert im Nordwesten Deutschlands und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. An der Erhaltung des Objektes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial-, Wirtschafts- bzw. Agrargeschichte, aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild sowie aufgrund seines Seltenheitswertes ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb