Mariä Geburt
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Innenraum, Buntglasfenster (2020)
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Innenraum, Blick nach Westen (2020)
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Innenraum, Blick nach Osten (2020)
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Ansicht von Osten (2020)
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Ansicht von Süden (2020)
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Laer
- Gemarkung
- Laer
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Laer
- Adresse
- Am Kirchplatz ohne Nr.
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1871
- bis
- 1874
- Personen
- Hensen, Johann Bernhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45774454
- Objekt-Nr.
- 20
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Mit den katholischen Kirchen St. Mariä Geburt in Bad Laer (1871-74) und St. Lambertus in Ostercappeln (1872-74) entstanden fast zeitgleich zwei große Neubauten im Osnabrücker Land, die nach dem Tod von Johann Bernhard Hensen auf Grundlage seiner vorliegenden Entwürfe gebaut wurden. Bei beiden Sakralgebäuden blieb der mittelalterliche Turm erhalten, und der neugotische Kirchenbau wurde mit Fassaden aus regionalem Naturstein angepasst. Beide Kirchen sind im Detail vergleichbar und wiederholen typische Gestaltungsmerkmale.
- Beschreibung
- Katholische, neogotische, dreischiffige Hallenkirche, Massivbau mit Außenwänden aus Laerer Piepstein, Säulen und Zierelemente im Inneren aus Ziegelstein sowie Pfeilerbünde aus handgeformten Ziegeln, polygonaler Chorabschluss, errichtet 1871-74 nach Plänen des Architekten und Dombaumeisters Johann Bernhard Hensen, unter Einbeziehung des romanischen Westturmes aus dem 11. Jahrhundert. Westturm als Wehrturm mit gotischen Treppengiebeln und Satteldach. Die markante Giebelreihung der Querdächer über den Seitenschiffjochen setzt sich nach dem mächtigem Querhaus auch am Chorpolygon fort (vgl. Sögel, Lengerich, St. Benedikt.) Zwischen den einzelnen Giebeln weit auskragende Wasserspeier, die von kleinen stilisierten Säulen gestützt werden (vgl. Hensen, Essen/ Oldenburg, St. Bartholomäuskirche). Detailreich gestaltetes Maßwerk der großen Spitzbogen- und darüberliegenden Rundfenster. Von der neogotischen Ausstattung die Buntglasfenster erhalten. Weiterhin Holzplastiken des 18. Jahrhunderts sowie liturgisches Gerät aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
- Denkmalbegründung
- Die katholische Kirche Mariä Geburt liegt inmitten des Siedlungskerns von Bad Laer. Der Kirchenstandort geht bereits in das Hochmittelalter zurück, auf dem sich eine Kirchhofburg entwickelte. Umgeben von einem Kranz von Häusern und Speicherbauten lag die Kirche in deren Mitte, als Zufluchtsort der Bewohner, woraufhin noch der erhaltene Wehrturm hindeutet. Die Grundstruktur dieser Kirchburganlage ist bis heute überkommen. Die romanische Kirche wurde hingegen 1869 aufgrund von Baufälligkeit abgebrochen. Unmittelbar nach deren Abbruch wurde die historistische Hallenkirche, unter Anderem durch den Maurermeister Friedrich Hamerle, errichtet. Beim Neubau des Kirchenschiffs bezog der Architekt Johann Bernhard Hensen den verbliebenen Westturm des Vorgängerbaus - wohl eines der ältesten Bauwerke im Landkreis Osnabrück - mit in die Neugestaltung ein. Da der Architekt neben den gotischen Stilelementen, die auch die Giebel des Westturmes zieren, auch den regional vorkommenden Piepstein als Material für die Außenwände des Kirchschiffs wählte, woraus der massive Westturm bereits im 11. Jahrhundert errichtet wurde, zeigt sich das Bauensemble ein harmonisches und einheitliches Gesamtbild. Die gotischen Stilelemente werden durch auch im Innenraum aufgegriffen und durch die Kreuzrippengewölbe, aufstrebenden Säulen mit Diensten und farbigen Buntglasfenstern in eindrucksvoller Weise umgesetzt. Eine Weiterentwicklung gegenüber dem Ansatz in Essen/ Oldenburg (St. Bartholomäuskirche) erfährt der Ostabschluss. Unterhalb der Fenster umfängt ein Anbau mit flach geneigtem Pultdach das Chorpolygon, der für Sakristei- und Nebenräume genutzt und durch Rundfenster belichtet wird. Im Brüstungsbereich der Seitenschifffenster sind niedrige, fensterlose Anbauten zwischen die Strebepfeiler eingefügt, die sich zum Kirchenschiff durch keine Arkaden öffnen und zu einem schmalen Laufgang verbinden. Im Innenraum wird der enge gestalterische Bezug zur St. Bartholomäuskirche in Essen auch durch die ziegelsichtigen Bündelpfeiler und Gewölberippen deutlich. Bedingt durch die niedrigen Anbauten am Langhaus und Chor setzen die Fenster vergleichsweise hoch an und reduzieren den Lichteinfall. So zeigt sich die Kirche ein herausragendes Werk des Architekten Hensen, der im Osnabrücker und Oldenburger Land und im Emsland vor allem Sakralbauten errichtet. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft für die Zeit um 1850, besteht an der Erhaltung der Kirche vor allem aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Stadtbau und Baugeschichte sowie als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeister Johann Bernhard Hensen, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen, künstlerischen Gestaltwerte und der bedeutenden Innenraumgestaltung, aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung wegen des Seltenheitswertes und aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung mit ihrem prägendem Einfluss auf das Ortsbild, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Innenraum, Buntglasfenster (2020)
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Innenraum, Blick nach Westen (2020)
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Innenraum, Blick nach Osten (2020)
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Ansicht von Osten (2020)
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Ansicht von Süden (2020)