Hof Schwartz
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Belm
- Gemarkung
- Icker
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Icker
- Adresse
- Hunteburger Straße 13
- Objekttyp
- Hofanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45747356
- Objekt-Nr.
- 18
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Im Tal des Venner Mühlenbaches gelegene Hofanlage, mit Allee von der Straße in Achse zum Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Wirtschaftshof mit Stall und Scheune südöstlich, errichtet ab Mitte 19. Jahrhundert. Östlich ein neues Wohnhaus gelegen. Die Hofanlage mit Bruchsteinmauer umgeben.
- Denkmalbegründung
- Im Norden der Bauerschaft liegt die Hofanlage Schwartz, deren Substanz in das 19. Jahrhundert zurückgeht. Der ursprüngliche, frühmittelalterliche Siedlungskern befindet sich im südlichen Bereich der Gemarkung, im Dorf Klein Icker, welches an der Kreuzung der Straßen von Wallenhorst nach Ostercappeln und von Belm nach Engter liegt. Im weiten Bogen um das Dorf herum entstanden auch bereits im Mittelalter nördlich und östlich weitere Ausbauhöfe. Diese Streusiedlung zog sich auch nach Norden hin weiter. Nördlich der Icker Egge, im Tal des Venner Mühlenbachs, bilden drei Vollerben und 2 Kötter den baulichen Abschluss der Gemarkung. Diese ursprüngliche Siedlungsstruktur ist trotz einiger Neubauten bis nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten geblieben, was für die Region eine Besonderheit darstellt. Die Hofanlage Schwartz ist eine der zwei Erbkötter im Norden der Gemarkung. Sie liegt südwestlich des Venner Mühlenbachs und ist somit ein wichtiges Dokument für die Siedlungsgeschichte von Icker. Aufgrund der vielschichtigen politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts änderte sich auch das Erscheinungsbild der Hofanlagen im niedersächsisch-westfälischen Raum. Bis 1860/70 waren reine Fachwerkgebäude vorherrschend. Im Rahmen der Industrialisierung gewann der Bruchstein und später der Backstein Bedeutung als Baumaterial. Der Steinbau, im Inneren häufig noch mit Fachwerkgerüst, erhielt im Folgenden Einzug in den ländlichen Bereich. In den Gebäuden mit den massiven Außenwänden blieben die Grundrissstrukturen, wie der hier übliche Flettdielengrundriss mit Längsaufschluss, erhalten. Hinzu kamen Ziegelziersetzungen am repräsentativen Wirtschaftsgiebel und unverputzte Bruchsteinfassaden. Die Hofanlage Schwartz wurde noch ausschließlich in Fachwerkbauweise errichtet - beachtet man das Baudatum des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes, 1865, wohl als eine der letzten Hofanlagen in der Gemarkung. Sie weist zudem den typischen Zuschnitt dieser ursprünglichen Kleinsteinheit ländlicher Siedlungen auf. Um einen Wirtschaftshof gruppieren sich neben dem Wohn-/Wirtschaftsgebäude als Zweiständerbau - für die Region selten, da auf den Hofanlage die Vierständerbauten dominieren - auch die anderen Wirtschaftsgebäude. Dieser baufunktionale Zusammenhang aller Teilbauten macht ihre sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung sichtbar. Die Elemente der Hofanlage prägen zudem das räumliche Gefüge, wodurch eine städtebauliche Bedeutung belegt werden kann. Die kulturraumformende Qualität dieser Anlage wird zudem durch die erhalten gebliebene historische Einfriedung und den überkommenen Baumbestand mitsamt Allee gesteigert.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 41310874 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Belm - Icker - Icker - Icker - Hunteburger Straße 13
41334784 | Allee | Belm - Icker - Icker - Icker - Hunteburger Straße 13
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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