Heuerhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Bersenbrück [Sg]
- Gemeinde
- Eggermühlen
- Gemarkung
- Besten
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Besten
- Adresse
- Striekeler Straße 2
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1825
- bis
- 1825
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45732460
- Objekt-Nr.
- 44
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Inmitten einer kleinen Hofanlage gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Zweiständerbau, Kammerfach, Wirtschaftsgiebel zweimal flach vorkragend, Wohngiebel einmal über Kopfbändern und Stichbalken, wohl ursprünglich mit Steckwalm, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, teils mit Lehmstakung, Satteldach, errichtet 1825 (i). Nachträglich teilweise verändert.
- Denkmalbegründung
- Die Bauerschaft Besten liegt am Nordostrand der Ankumer Berge. Zwischen flachen Mulden und Hügeln haben sich einzelne Wohnplätze gebildete. Von denen bildet der Weiler Besten das Zentrum, in dem sich vier Vollerben ansiedelten. Nordwestlich liegt Krevinghausen mit zwei Vollerben und mehreren Markköttern, nördlich Striekel mit zwei Vollerben und Dückinghaus im Osten mit einem Einzelerbe. Zu einem der Vollerben im Wohnplatz Striekel gehört das Heuerhaus in der Striekeler Straße 2, welches unmittelbar an der Grenze zu Basum-Sussum liegt. Die Einzellage von Heuerhäusern ist innerhalb der Siedlungsstruktur im ländlichen Raum typisch, denn dieser Umstand rührt aus dem sogenannten Heuerlingswesen. Dieses entwickelte sich im 17. Jahrhundert ausschließlich im nordwestdeutschen Raum und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. Dabei bekamen die sogenannten Heuerleute, häufig Landarbeiter oder Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten, gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz, der sich unweit des Haupthofes befand, auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Geteilt wird die Bauerschaft Besten von der Straße von Ankum nach Schwagstorf, die den besiedelten Norden von dem stark bewaldeten Süden teilt, in welchem sich das Einzelerbe Schulte zu Sundern befindet. Diese alte, bäuerliche Siedlungsstruktur ist aufgrund der nur wenigen Neusiedlerstellen im Wesentlichen erhalten. Daher ist das Heuerhaus als wichtiger Bestandteil dieser Siedlungsstruktur von Bedeutung für die Siedlungsgeschichte von Besten. Charakteristisch für die Region sind die dominierenden Zweiständerbauten, bis ins frühe 19. Jahrhundert mit den einfach, aber über profilierten Kopfbändern und Stichbalken weit vorkragenden Giebeln ausgebildet. Diese sind aufgrund der umfassenden Um- und Teilumbauten der historischen Bausubstanz in jüngerer Zeit nahezu die einzigen Bestandteile, welche authentisch und im Original erhalten sind. Das Heuerhaus von 1825 zeigt in der konstruktiven Gestaltung - neben der zweifachen Vorkragung des Wirtschaftsgiebels - auch im Wohngiebel diese Bauweise. Substanziell sind die Giebel im Gegensatz zu den anderen Fassaden, die durch Anbauten, massiven Teilumbauten und Veränderung in der Öffnungsstruktur bereits überformt worden, sehr gut überliefert. In der Ausprägung der Bauaufgabe und –form als typischer Zweiständerbau beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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