Hof Brakel
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Bersenbrück [Sg]
- Gemeinde
- Rieste
- Gemarkung
- Rieste
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rieste
- Adresse
- Sögelner Straße 2
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1766
- bis
- 1766
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45727738
- Objekt-Nr.
- 43
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständig zur Straße gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Vierständerbau, Kammerfach mit Aufsprung, beide Giebel zweimal vorkragend über prof. Knaggen und Schwellbalkenüberstand, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Satteldach, errichtet 1766 (i). Südliche Traufseite mit nachträglichem Anbau für Flüchtlinge, Bruchsteinmauerwerk. Nördliche Traufseite mit rechtwinkeligem, nachträglichem Stallanbau von 1907. Im Inneren der Flettdielengrundriss und das Gerüst erhalten.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Rieste wird mittig von der Hohen und der Tiefen Hase durchflossen. Als Siedlungsland wurden die flachen Bodenwellen beiderseits der Hasearme genutzt, in dessen Bereichen fast alle Erbenhöfe liegen, wobei eine Gruppe von Höfen mit dem Gut Rieste zwischen dem Großen Esch im Süden und dem Kleinen Esch im Norden wohl den Ausgangspunkt der Besiedlung in Rieste bilden. Zu diesem Siedlungsursprung gehört auch die Hofanlage Brakel mit dem Haupthaus von 1766. Bei dem Gebäude handelt es sich um den ältesten Vierständerbau im südlichen Altkreis von Bersenbrück und um den einzigen erhaltenen Vierständerbau in der Gemeinde Rieste. Zudem ist das Giebeltor wohl das einzige aus barocker Zeit, welches nahezu ungestört überkommen ist. Im Keller befindet sich zwei Backöfen, was für ein Wohn-/Wirtschaftsgebäude im Landkreis Osnabrück einzigartig ist. Womöglich befand sind hier auch eine Brauerei. Gesichert ist aber, dass im Anbau an der südlichen Traufseite, im sogenannten Holländergang aus dem 18.Jahrhundert, Flüchtlinge versteckt wurden. Baukonstruktiv ist zudem das Kammerfach mit Aufsprung zu nennen. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach, der in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfachs ab den 1730er Jahren entstanden ist. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Siedlungs-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung wegen des Seltenheitswertes und relativ ungestörten Überlieferungswertes sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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