Pastorat (Bauwerk)

Landkreis: Osnabrück

Samtgemeinde: Bersenbrück [Sg]

Gemeinde: Alfhausen

Gemarkung: Alfhausen

Orts-/Stadtteil/Lage: Alfhausen

Adresse: Thiener Straße 9

Objekttyp: Pastorat (Bauwerk)

Baujahr: 1866

bis: 1866

Denkmalstatus: Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)

Bedeutung: geschichtlich, wissenschaftlich

Im Denkmalverzeichnis: Ja

Objekt-ID: 45702489

Objekt-Nr.: 23

Fachbereich: Bau und Kunst

Beschreibung: Südlich der Straße gelegenes und von dieser zurückgesetztes, traufständiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude, als Querdielenhaus ausgebildet, verputzter Massivbau, Fenster- und Türöffnungen mit Werkstein, Satteldach, errichtet 1866 (i).

Denkmalbegründung: Das Kirchendorf Alfhausen liegt am Südostrand der Ankumer Berge und am Rande zur Niederung von Ueffelner Aue und Hase. Die ursprüngliche Siedlungsstruktur ist nach 1900 und verstärkt durch Zubauten nach dem Zweiten Weltkrieg massiv verändert worden. Grund dafür ist der wirtschaftliche Aufschwung und das Anwachsen der zentralörtlichen Funktion, welche den ehemaligen landwirtschaftlichen Charakter im Dorfkern zugunsten der nun beherrschenden Wohn- und Geschäftshäuser verwischen ließen. Davon zeugen nur noch wenige Hof- und Kötterstellen. Nahezu ungestört ist dagegen die Bebauung um den Kirchhof erhalten. Hier ist der Aussage- und Zeugniswert der früheren Kirchhofspeicher mit Kirche und altem Friedhofes, welcher zwar aufgehoben wurde, als Siedllungskern noch gegeben. Der neue Friedhof wurde in unmittelbarer Nähe des alten Pastorats angelegt, welches sich südlich des Siedlungskerns befindet. Mit seinem Baujahr 1866 ist es ein sehr frühes Querdielenhaus in der Region, bei dem die Toreinfahrt traufseitig angelegt ist. Diese besondere Hausform tritt ab dem 18. Jahrhundert auf und charakterisiert den Übergang von der niederdeutschen zur mitteldeutschen Fachwerkbauweise, die hauptsächlich vom dreizonigen Aufbau und der traufseitigen Erschließung geprägt ist und vorwiegend dem Wohnen und weniger dem Wirtschaften dient. An der Erhaltung des Pastorats besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Siedlungs- und Baugeschichte sowie aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als für die nordwestdeutsche Region seltener und nahezu letzter überkommener Konstruktionstypus ein öffentliches Interesse.

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