Hof Scheper
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Bippen
- Gemarkung
- Dalum
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Dalum
- Adresse
- Dalum 30
- Objekttyp
- Hofanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45700925
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Alleinliegende Hofanlage abseits des Siedlungskernes von Dalum, die aus einem Wohn-/Wirtschaftsgebäude von 1785, einer firstparallel stehenden Scheune sowie einem Wagenschauer und Schuppen besteht, die einen kleinen, allseits umstandenen Wirtschaftshof bilden.
- Denkmalbegründung
- Die Bauerschaft Dalum liegt in den Fürstenauer Bergen und wurde als mittelalterliche Rodungssiedlung angelegt. Den Siedlungskern bildet eine Gruppe von Hofanlagen im Quellgrund des Lonner Mühlenbaches. Diese wird durch mehrere Markkötter und Heuerhäuser in Hanglage östlich der Siedlung erweitert, wozu auch die harmonisch wirkende Anlage um das Heuerhaus Scheper mit zugehörigen Wirtschaftsgebäuden gehört. Infolge der wirtschaftlichen Not nach dem Dreißigjährigen Krieg und des Bevölkerungsüberschusses auf dem Land, entstanden trotz Verbots der Weiterteilung der Höfe durch den Bischof immer mehr Markkötter, um abgehende Söhne der Höfe zu versorgen (vergleiche hierzu auch Ostendorff, 1974, Seite 51 ff). Um das Verbot der Hofteilung zu umgehen, entwickelte sich schließlich aus diesem System heraus das Heuerlingswesen, welches erst in den 1960er Jahren seinen Niedergang erfuhr. Die sogenannten Heuerleute waren Landarbeiter, häufig auch Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten. Sie bekamen gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz mit entsprechendem Heuerhaus, welches in reduzierter Form der Konstruktion, Binnenstruktur und Raumeinteilung dem Haupthaus des Erbenhofes entsprach, auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Die kleine Hofanlage um das Heuerhaus Scheper ist die einzige, die nahezu unverändert überkommen ist und das Heuerhaus somit der letzte, authentische, bauliche Vertreter des Heuerlingswesens in Dalum - häufig wurden im Laufe der Zeit und mit Niedergang des Heuerlingswesen entsprechende Bauten abgebrochen. Erhalten blieben meist nur die Heuerhäuser, selten auch zugehörige Wirtschaftsgebäude. Darüber hinaus weist die Hofanlage Scheper den typischen Zuschnitt dieser ursprünglichen Kleinsteinheit ländlicher Siedlungen auf. Um einen Wirtschaftshof gruppieren sich neben dem Wohn-/Wirtschaftsgebäude auch die anderen Wirtschaftsgebäude. Dieser baufunktionale Zusammenhang aller Teilbauten macht ihre wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung sichtbar. Die kulturraumformende Qualität der Anlage wird zudem durch den überkommenen Baumbestand gesteigert. An der Erhaltung der kleinen Hofanlage besteht daher aufgrund ihrer Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung als letztes Dokument eines Heuerhauses mit erhaltenen Nebengebäuden und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung der einzelnen Bestandteile auf das räumliche Gefüge der Hofanlage ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 45701624 | Heuerhaus | Bippen - Dalum - Dalum - Dalum 30
45701814 | Scheune | Bippen - Dalum - Dalum - Dalum 30
45701865 | Wagenschauer | Bippen - Dalum - Dalum - Dalum 30
45701907 | Schuppen (Bauwerk) | Bippen - Dalum - Dalum - Dalum 30
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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