Gutskomplex Ribbesbüttel
- Landkreis
- Gifhorn
- Samtgemeinde
- Isenbüttel [Sg]
- Gemeinde
- Ribbesbüttel
- Gemarkung
- Ribbesbüttel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Ribbesbüttel
- Objekttyp
- Gutshof (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 44854614
- Objekt-Nr.
- 3
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Bei dem Gutskomplex Ribbesbüttel handelt es sich um eine ortsbildprägende Gruppe von historischer Bedeutung mit dem Gutsareal mit Herrenhaus, diversen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie Wasser- und Grünflächen, sowie der Patronatskirche, Schul- und Küsterhaus und dem ehemaligen Pfarrhaus. Die Gruppe macht die Geschichts- und Kulturachse des Gutsdorfes Ribbesbüttel anschaulich, mit dem gewachsenem Areal des Rittergutes sowie dem dazugehörigen und mitgeprägtem Dorfkern.
- Denkmalbegründung
- Das Rittergut wird bereits ab 1226 im Register des Luthard von Meinersen gelistet, die Herren von Ribbesbüttel werden als Lehnsleute der Ortschaft genannt. Der Besitz umfasste damals einen Haupthof, fünf Hufen Land, die Vogtei über die Kirche und eine Mühle zu Lehen. Trotz der späteren Besitzübertragung der Edelherren von Meinersen an die Herzöge von Braunschweig- Lüneburg behielt der Familienstamm ihre Lehen an dem gleichnamigen Ort, bis die Familie mit Hans von Ribbesbüttel im Jahre 1537 ausstirbt, der als Gutsbesitzer in der ersten Martikel der Lüneburgischen Ritterschaft von 1566 namentlich aufgeführt wurde. Mit dem Jahre 1569 erhielt Otto Asche von Mandelsloh den Ribbesbüttler Lehen, dessen Söhne 1584 das alleinige Inhaberecht sicherten. Aus dem Vertrag mit Otto Grote geht hervor, „dass neben der Burg ein zweiter Edelhof, das Kirchenpatronat, der Zehnt, Krug, Mühle und Teich sowie die Grundherrschaft über das ganze Dorf gehörte.“ Unter der Herrschaft von Mandelsloh stellte sich Ribbesbüttel im Vergleich zu anderen Rittergüter als ein arrondierter Besitz dar, dessen geschlossenen Herrschaftsbezirk nur die Gerichtsrechte fehlten. Eine bildliche Überlieferung des neuzeitlichen Herrschaftssitzes stellt ein Kupferstich von Merian aus dem Jahre von um 1654 dar, aus dieser Zeit konnten sich allein die St. Petri-Kirche und Teile des Burggrabens erhalten. Der Adelszweig von Mandelsloh gehörte im Mittelalter zu den einflussreichsten und wohlhabendsten Familien im Lüneburgischen Raum, suchten jedoch ab dem 15. und 16. Jh. ihre Dienste außerhalb des welfischen Hauses. Ihrem Geschick verdankten sie den Besitz in Ribbesbüttel während des Dreißigjährigen Krieges auch weitgehend zu behaupten. Schließlich verkaufte der preußische Hauptmann Otto Asche das 1853 allodizierte Gut an Hermann Freiherr von Hodenberg, der in Folge im Jahre 1887 in die Lüneburgische Ritterschaft aufgenommen wurde. In dieser Zeit wurde wohl das Fachwerk-Wohnhaus an der Graft errichtet, dem Allodifikationsrezess nach gehörte der Besitz damals zu den größeren Gütern im Fürstentum Lüneburg an. Mit dem Eigentümerwechsel fanden zahlreiche Umbaumaßnahmen auf dem Anwesen statt, der Wirtschaftshof wurde modernisiert und auf Viehhaltung ausgerichtet. 1905 kauft schließlich der Braunschweiger Bankier Arthur Löbbecke, wohl als Form einer Abfindung, das Gutsanwesen für seinen Sohn Bruno, der den Gutshof um einen prunkvollen Schlossbau sowie weitere Wirtschaftsgebäude erweiterte und bis 1945 fachkundig Landwirtschaft betrieb. Nach dem Zweiten Weltkrieg Wurde das Schloss zunächst von den Besatzungsmächten u.a. als Lazarett genutzt, anschließend folgte eine sehr wechselhafte Nutzung u.a. als Förderschule für spät ausgesiedelte Mädchen, als Wohnheim für Joguslawinnen, als Berufsschule und als Sitz für Prof. Hermann Albert, der Maler und Dozent an der HBK Braunschweig war. Bis 1985 wurde auf dem Gut Viehhaltung betrieben, bevor es aufgrund Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurde und auf Ackerbau umgestellt wurde. Erst seit 1996 befindet sich das Schloss wieder mit dem heutigen Eigentümer Stefan Löbbecke in Familienhand, der das Gutsanwesen landwirtschaftlich betreibt. An der Erhaltung des Gutskomplexes Ribbesbüttel besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Orts- und Landesgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, für die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, für die Kultur- und Geistesgeschichte sowie für die Geschichte der Kulturlandschaft, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 33936242 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 5
33936266 | Kirche (Bauwerk) | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 6
33936290 | Schule | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 8
33936314 | Herrenhaus (Bauwerk) | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
33936339 | Stallscheune | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47063341 | Wohnhaus | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47063348 | Taubenhaus | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47087229 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Birkenweg 13
47087403 | Stall | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47087577 | Stallscheune | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47087667 | Scheune | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47087758 | Schmiede | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47087794 | Wassergraben | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47087885 | Garten | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
47087948 | Einfriedung | Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Ribbesbüttel - Gutsstraße 11
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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